Bundesnetzagentur ebnet Weg für schnelleres WLAN
Ein neuer Standard soll Internetzugänge in Mehrfamilienhäusern ab dem kommenden Jahr beschleunigen.
BONN (dpa) Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, könnte ab nächstem Jahr besseres WLAN bekommen. Die Bundesnetzagentur gab hierfür den 6-Gigahertz-Frequenzbereich frei. Das bedeutet, dass Router künftig auf dieser Frequenz funken dürfen, bisher tun sie das nur über 2,4 und 5 Gigahertz. Mit dem zusätzlichen Signalbereich soll schnelles und stabiles Internet ermöglicht werden, selbst wenn es in der Nachbarschaft viele WLAN-Netze gibt.
Bisher konnten sich benachbarte WLAN-Netze gegenseitig ausbremsen, durch die nun freigegebene Frequenz dürfte dieses Problem an Bedeutung verlieren. Wann die Verbraucher von der Frequenzfreigabe profitieren, ist allerdings noch offen. Denn Updates für aktuelle Router gibt es nicht, vielmehr benötigen die Nutzer neue Hardware.
Router, die im 6-Gigahertz-Bereich funken, werden in Deutschland aber bisher nicht verkauft. Vermutlich nächstes Jahr dürften erste Geräte auf den deutschen Markt kommen. Neue Router allein genügen allerdings nicht. Auch Smartphones, Notebooks, Tablets und Fernseher mit Internetanschluss müssen zu diesem neuen Drahtlos-Standard Wi-Fi 6E kompatibel sein. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, freute sich trotzdem über den Schritt zu einem besseren drahtlosen Internet-Zugang: „Wir verdoppeln das verfügbare Spektrum für WLAN nahezu.“Damit werde die Digitalisierung vorangetrieben.
Der Telefondienstleister Vodafone reagierte zustimmend, und der in Deutschland bekannteste Hersteller von Routern, die Berliner Firma AVM, bekannt durch ihre „Fritz!Box“, erklärt in einer Pressemitteilung: „Die WLAN-Nutzung im 6-Gigahertz-Bereich ist eine sehr positive Entwicklung.“Mit der steigenden Anzahl der mobilen Geräte zu Hause wachse schließlich auch die benötigte Bandbreite der drahtlosen Netze.