Reise durch die USA der 1960er
Die Biografie „Green Book“behandelt das Thema Rassentrennung, aber auch Freundschaft.
SAARBRÜCKEN (ry) Victor Hugo Green war ein afroamerikanischer Schriftsteller, der von 1892 bis 1960 lebte. Der hauptberufliche Postangestellte erlangte besondere Bekanntheit durch das „The Negro Motorist Green-Book“, das er im Zeitraum von 1936 bis 1966 jährlich herausbrachte. Dieses war eine klare Antwort auf dieRassentrennung, die aufgrund der Jim-Crow-Gesetze zu der Zeit in Amerika herrschten. Green entwickelte mit seinem Werk einen Reiseführer, der es der afroamerikanischen Bürgerschaft erleichterte, durch Amerika zu reisen. WelcheTankstellen undHotels kannmanwährend längeren Fahrten problemlos ansteuern, welche Autowerkstätten und Krankenhäuser behandeln ausschließlichWeiße? Inwelchen Städtenkames vor, dass der Sheriff einen spätabends aus dem Ort warf? Mit all diesen Fragen beschäftigte sich Green und veröffentlichteNamenvonÖrtlichkeiten, die Menschen ohne Blick auf ihreHautfarbe bedienten. Obwohl die Jim-Crow-Gesetze in den 50er- und 60er-Jahren nach und nach abgeschafft wurden, herrscht auch noch heute eineWelle anRassismus in Amerika. Peter Farrelly hielt es darumfür wichtig, sichmit demThemaauseinanderzusetzen. MitNickVallelonga undBrianCurrie entwickelte er eine Geschichte nach wahren Begebenheiten. Zentrum der Geschichte sind der
Schauspieler Tony „Lip“Vallelonga, Nick Vallelongas Vater, sowie der Klaviervirtuose Don Shirley.
NewYork, im Jahr 1962: Der berühmte Pianist Dr. Don Shirley („Oscar“-prämiert: Mahershala Ali) plant eine nicht ungefährliche Konzertreise durch die US-Südstaaten. Als Afroamerikaner muss er sich nicht nur auf die dort vorherrschende Rassentrennung einstellen, sondern auch gegen unliebsame Überraschungen wappnen. MitdemNachtklub-Türsteher Tony „Lip“Vallelonga ( ViggoMortensen) verpflichtet er nicht nur einen erfahrenen Chauffeur, sondern auch einen bewährten Mann fürs Grobe. Zwar ist Tony alles andere als frei von rassistischen Ansichten, bei seiner Arbeit jedoch ein Profi durch und durch. Wie versprochen sorgt derTourbegleiter dafür, dass sein Chef Shirley jeden Abend pünktlichamFlügel sitzt. Sobald derVirtuose jedoch von der Bühne abtritt, erlebt er die Rassentrennung auf bittereWeise:
Während sein Fahrer in guten Hotels schläft, muss er oft in heruntergekommenen Unterkünften übernachten, die ein Reiseführer für Afroamerikaner empfiehlt: das „Green Book“. Je mehr Tony die Unmenschlichkeit der Rassentrennung erlebt, umso mehr wundert er sich, warum sich sein weltgewandter Auftraggeber bewusst diesen Demütigungen aussetzt.
Green Book – Eine besondere Freundschaft, 20.15 Uhr, ARD