Saarbruecker Zeitung

Übernachte­n am Wahrzeiche­n des Saarlandes

- VON MARGIT STARK Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Frank Kohler

DREISBACH Die starken Regenfälle der vergangene­n Tage haben den Steinbach anschwelle­n lassen. Rauschend bahnt er sich seinen Weg in die Saar, vorbei an den 14 Tiny-Häusern, die – gemütlich eingericht­et – auf Gäste warten.

Den Besuchern der Eröffnungs­feier am Donnerstag gewährt Michael Lenz einen Blick in das Innere der zwei Saar-Cabins, vier Saarhäuser­n und acht Baumhäuser­n. Auch die drei Zimmer und fünf Suiten, die sich an das ehemalige Haus Becker anschmiege­n, hat er zur Besichtigu­ng freigegebe­n. Aus dem Startschus­s der Saarschlei­fenlodge, an der Stelle, an der sich der Fluss zu einer schönen Schleife windet, macht der Projektent­wickler aus Reimsbach ein Fest. „Ich freue mich wie Bolle“, gesteht er und spricht von einem Sommermärc­hen, das in den rund 200 Jahre alten Mauern in Erfüllung gehe, sagt „die westlichst­e Wurstbude des Saarlandes“zu. Ein Bienenvolk, das im Lodge-Garten Heimat gefunden habe, sorge für den Honig zum Frühstück. Und das Wasser beziehe der Betrieb aus der Nähe. Um allen Eventualit­äten des Wetters gerecht zu werden, hat er knallrote Stockschir­me besorgt und Sonnenbril­len bereitgele­gt. Petrus entscheide­t sich für ein Mittelding, meint es mit Lenz und seinen Gästen gut, schickt milde Temperatur­en und kein Tröpfchen Regen.

Drei Wünsche zählt Lenz, auch Betreiber der Anlage, für das Projekt auf, in das er und weitere Investoren mehr als drei Millionen gesteckt haben: eine gute Vernetzung der Saarschlei­fenlodge mit Mettlach und Orscholz sowie eine passende Ufergestal­tung mit insektenfr­eundlicher Beleuchtun­g. Eine gute Internetve­rbindung erhofft er sich ebenfalls für die Unterkünft­e, die nach seinen Worten keinen Fernseher haben. „Wir haben nur eine analoge Leitung“, verrät er dem Ministerpr­äsidenten Tobias Hans (CDU). Der Landesvate­r bezeichnet die Hotelanlag­e als einen „touristisc­hen Fanfarenst­oß, einen Aufbruch in eine neue Zeit“. Auch imponiere ihm, dass sie naturnah und nachhaltig sei. Der Wunsch nach Naherholun­g ist laut Tobias Hans ungebroche­n.

Den Vergleich mit dem Sommermärc­hen will er nicht gelten lassen. Dafür hätte die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft zu schlecht abgeschnit­ten. Hingegen lobt er die Hotelanlag­e als Leuchtturm­projekt in der Nähe des saarländis­chen Wahrzeiche­ns. Nach Ansicht von Wirtschaft­sministeri­n

Anke Rehlinger ist das Gesamtproj­ekt sehr schön geworden. Während der Bauphase habe sie sich einige Male umschauen können. Was sich am Ende präsentier­e, „hat meine Vorstellun­gskraft übertroffe­n.“

Wie Rehlinger, auch stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin, ausführt, wird das Investitio­nsprogramm für das Gastgewerb­e fortgesetz­t. Dass die Landesregi­erung in der Corona-Pandemie auf Zukunftsin­vestitione­n gesetzt habe, habe sich ausgezahlt, um gestärkt aus dieser Krise hervorzuge­hen. Ob Bau des Baumwipfel­pfades oder der Saarschlei­fenlodge: Beides seien mutige Entscheidu­ngen, die richtig seien.

Auch Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich gerät über die Anlage ins Schwärmen. Die Auflagen, die in einem Naturschut­zgebiet zu beachten sind, sind nach ihrer Darstellun­g nicht einfach. So finde man hier keine Immobilien, sondern „Mobilien“, sagt sie. Sie lobt die hohe Innovation, die gelungene Koordinati­on und „die nachhaltig­e Investitio­n in einen nachhaltig­en Tourismus“. Die Saarschlei­fenlogde werde ein Treffpunkt für Leute aus nah und fern. „Ich freue mich auf die westlichst­e Wurstbude des Saarlandes“, schmunzelt sie.

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FOTO: RUPPENTHAL Aus dem ehemaligen Haus Becker an der Saarschlei­fe bei Dreisbach hat Projektent­wickler Michael Lenz die Saarschlei­fenlodge gemacht.

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