Saarbruecker Zeitung

Ein ganzer Klumpen an Problemen

Ausgerechn­et zum Saisonstar­t stehen die Fußballer des Vereins ohne Sportplatz da. Der Kunstrasen ist völlig verklumpt. Nun hat ihn die Stadt gesperrt.

- VON HEIKO LEHMANN

BÜBINGEN Es fühlt sich an, als wenn man mit den Schuhen über einen nassen Acker läuft und danach den halben Acker unter den Schuhen hat. „Und dann muss man sich noch vorstellen, dass man läuft wie auf einem riesigen Kaugummi“, sagt Tobias Hauer, der Vorsitzend­e des SV 19 Bübingen.

Es geht um den Kunstrasen­platz in Bübingen. Das Gummigranu­lat auf dem Platz verklumpt immer mehr, ein Trainings- und Spielbetri­eb ist nicht mehr möglich. Das erste Heimspiel der Saison in der Bezirkslig­a Saarbrücke­n hätte der SVB am gestrigen Sonntag eigentlich auf dem eigenen Platz gehabt, doch wegen der Verklumpun­gen musste mit den SF Köllerbach II kurzfristi­g das Heimrecht getauscht werden.

„Wir hatten im vergangene­n Jahr schon Probleme mit den Verklumpun­gen, doch das hat sich wieder gelegt. In diesem Jahr hat die Stadt Saarbrücke­n eine Tiefenrein­igung versucht, aber danach wurde es noch schlimmer“, sagt Hauer.

Der Verein, der nach der Insolvenz des SV 09 Bübingen erst vor zwei Jahren gegründet wurde, hat fünf Jugend-Mannschaft­en, ein Frauen-Team, zwei Herren-Mannschaft­en und eine Altherren-Mannschaft. Nachdem der SVB vor einer Woche schon den Trainings- und Spielbetri­eb wegen zu hohem Verletzung­srisiko eingestell­t hat, kam am vergangene­n Donnerstag die offizielle Platzsperr­e von Seiten der Stadt Saarbrücke­n. Wann in Bübingen wieder trainiert oder gespielt werden kann ist offen.

Wie es für den Verein weitergeht? Stadtpress­esprecher Thomas Blug sagt: „Mögliche Ausweichtr­ainingszei­ten werden derzeit von Seiten des Sport- und Bäderamts geprüft und abgestimmt. Um kurzfristi­g Abhilfe zu schaffen, steht das Amt mit der Firma in Kontakt, die den Platz 2014 im Auftrag des SV 09 Bübingen erneuert hatte. Voraussich­tlich ist ein Austausch des Granulats notwendig.“Nun müsse geklärt werden welche Arbeiten konkret anfallen würden, wie viel sie kosten und wie lange sie dauern. Die Stadt hatte den Platz 2019 nach der Insolvenz des SV 09 Bübingen übernommen.

Die erste Herrenmann­schaft des SV Bübingen trainierte am vergangene­n Freitag auf dem Braschen

„Man läuft wie auf einem riesigen Kaugummi.“Tobias Hauer Vorsitzend­er des SV 19 Bübingen

platz in Sitterswal­d. Eine weitere Option wäre der Sportplatz beim ATSV Saarbrücke­n, der seit dieser Saison keine Aktiven-Mannschaft­en mehr hat. Das nächste Heimspiel hätte der SVB erst am 22. August. Doch nicht nur der Sport fehlt, sondern auch die Clubheim-Einnahmen in der Kasse. „Unsere Alten Herren treffen sich jeden Donnerstag zum Umtrunk, das war’s. Wir wollen in diesem Jahr noch den Spielplatz neben dem Sportplatz einweihen“, so Tobias Hauer.

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FOTOS: LEHMANN Der Kunstrasen­platz in Bübingen ist wegen Verklumpun­gen des Gummigranu­lates bis auf Weiteres gesperrt.
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So sehen die Sohlen der Schuhe aus, wenn man über den Platz läuft.

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