Corona-Zahlen steigen in Grenzregion Grand Est
In der Region sind bisher 55 Prozent der Menschen vollständig geimpft.
In der französischen Region Grand Est steigen die Corona-Zahlen. Die Behörden melden eine Inzidenz von 127 Fällen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Im Département Moselle mit Grenze zum Saarland liegt der Wert sogar bei 154.
STRASSBURG (hem) Lockerungen, Urlaubsreisen und vor allem die Ausbreitung der Delta-Variante lassen die Infektionszahlen in der Grenzregion Grand Est wieder nach oben klettern. Innerhalb eines Monates ist dort der Inzidenzwert von 16 auf 127 gestiegen. Im Département Moselle mit Grenze zum Saarland liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tage sogar bei 154. Noch hat sich diese Entwicklung nicht stark auf die Belegung der Krankenhäuser ausgewirkt. Laut der regionalen Gesundheitsbehörde ARS werden derzeit in der Region Grand Est 419 Menschen aufgrund einer Covid-Erkrankung stationär behandelt, 65 von ihnen liegen auf der Intensivstation.
Im Département Moselle, das rund eine Million Einwohner zählt, sind 76 Corona-Patienten im Krankenhaus, 14 von ihnen brauchen eine intensivmedizinische Betreuung. Ob auch diese Zahlen bis zum Ende des Sommers stärker steigen, hängt aber auch von der Zahl der Geimpften ab.
Denn nach einer Flaute im Juni und Juli hat die Impfkampagne nun wieder Fahrt aufgenommen. Grund dafür war die Ankündigung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, den sogenannten „pass sanitaire“(deutsch: Gesundheitspass) auf weitere Bereiche des öffentlichen Lebens auszuweiten. Seit dieser Woche braucht jeder, der in Frankreich zum Beispiel essen gehen oder mit dem Zug eine Langstrecke zurücklegen will, den Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung beziehungsweise einer Genesung, oder einen negativen Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Das gilt nicht nur für Innenräume, sondern zum Beispiel auch für die Außengastronomie. Unter anderem wird auch der Gesundheitspass, der seit dem 21. Juli für den Besuch von Kultureinrichtungen verlangt wird, nun auch bei Hochzeitsfeiern, Sportereignissen sowie bei Besuchen in Krankenhäusern und Altenheimen nötig. In den Départements mit einer hohen Inzidenz muss dieser Nachweis auch vorgelegt werden, um in Einkaufszentren zu shoppen, darüber entscheidet aber der Präfekt im Einzelfall. Für Personal in Kliniken und Seniorenheimen gilt eine Impfpflicht. Wer nicht geimpft ist, wird ab Mitte September nicht mehr bezahlt.
In der Region Grand Est sind bisher 55 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, 66 Prozent haben bereits eine erste Impfdosis erhalten. Die Zahlen im Département Moselle sind mit 54 beziehungsweise 65 Prozent ähnlich.