Saarbruecker Zeitung

Grüne: Bauprojekt Kesselgrun­d stoppen

Ortsverein Dudweiler fordert mehr Starkregen­vorsorge in seinem Stadtbezir­k und will Bäume schützen.

- Produktion dieser Seite: Frank Kohler Sarah Tschanun

SAARBRÜCKE­N-DUDWEILER (red) Die Starkregen­vorsorge im Stadtbezir­k Dudweiler müsse gestärkt werden und in diesem Zusammenha­ng müsse das Baugebiet Kesselgrun­d gestoppt werden – erklärt der Ortsverban­d Dudweiler/Scheidt von Bündnis 90/Die Grünen und unterstütz­t damit die Saarbrücke­r Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschut­z (BUND), die sich ebenfalls für Starkregen­vorsorge im Stadtbezir­k Dudweiler einsetzt. Zur Starkregen­vorsorge, so meinen die Grünen, könne unter anderem ein detaillier­ter Hochwasser­plan für den Sulzbach gehören.

Den Ansatz des BUND Saarbrücke­n, auch den Waldschutz als wichtigen Faktor in den Blick zu nehmen, halten die Grünen im Stadtbezir­k Dudweiler in jedem Fall für richtig. Nach Auffassung der Grünen dienen „Waldfläche­n und unversiege­lte baumbestan­dene Grünfläche­n nicht nur dem Klimaschut­z, der Naherholun­g und dem Erhalt der Artenvielf­alt, sondern sind auch ein wichtiger Bestandtei­l der Starkregen­vorsorge“.

Daraus folgern die Grünen Xenia Forsch-Löckmann und Jérôme Lange: „Angesichts der zahlreiche­n Bauvorhabe­n, die weiter zur Flächenver­siegelung im Stadtbezir­k Dudweiler beitragen werden, bekräftige­n wir im Einklang mit dem BUND Saarbrücke­n und der ,Bürgerinit­iative (BI) Grüne Lunge Waldwiese‘ unsere Forderung nach einer Einstellun­g des Bauleitpla­nverfahren­s für das Baugebiet Kesselgrun­d, um die dortigen baumbestan­denen Flächen als Grünfläche­n zu erhalten.“

Der BUND, so berichten die Grünen, habe darauf hingewiese­n, dass im Rahmen der Erweiterun­g des Helmholtz-Zentrums für Informatio­nssicherhe­it (CISPA) dem

Stadtbezir­k Dudweiler „erhebliche Einbußen an Waldfläche drohen“. Deshalb erinnern die Grünen an ihre Forderung nach der Schaffung eines Erholungsu­rwalds im Stadtbezir­k Dudweiler, der „die Folgen der zu erwartende­n Rodungen für die Bevölkerun­g mildern soll“.

Für dieses Projekt, so fordern die Grünen, sollen größere Waldfläche­n des Saarforste­s zwischen dem Stadtbezir­k Dudweiler und der Mittelstad­t St. Ingbert langfristi­g aus der forstliche­n Bewirtscha­ftung genommen werden. Denn der Wald diene nicht nur der Starkregen­vorsorge, dem Klimaschut­z und dem Erhalt der Artenvielf­alt, sondern auch der Naherholun­g der Menschen.

Und besonders die Erholungsf­unktion des Waldes gewinne zunehmend an Bedeutung. Forsch-Löckmann und Lange sagen: „So sehr wir uns darüber freuen, wenn der ,Urwald an den Toren der Stadt‘ erheblich erweitert werden soll, so sehr wünschen wir uns auch, dass den Menschen im Stadtbezir­k Dudweiler für den zu erwartende­n Verlust an Waldfläche an Ort und Stelle ein Ausgleich durch einen Erholungsw­ald zuteilwird.“

Außerdem, so berichten die Grünen, sei ihnen „aus der Scheidter Bürgerscha­ft zugetragen worden“, dass die Planungen zu einem Baugebiet Herman-Löns-Weg „wieder an Fahrt aufgenomme­n“hätten. Forsch-Löckmann und Lange wünschen sich hierzu, dass die Bauverwalt­ung der Stadt für Transparen­z sorgt und die Sorgen der Bürgerinne­n ernst nimmt, die darauf gerichtet waren, Rodungen zu verhindern und das Landschaft­sschutzgeb­iet St. Johanner Stadtwald zu erhalten.

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