Deutschlernen meist ohne Sternchen
STUTTGART/BERLIN (dpa) Mal sind es Lehrer*innen, mal SchülerInnen, dann wieder Manager_innen und Teilnehmer:innen. Beim Gendern im Deutschen gibt es keine klare Linie. Nicht mal die klare Ansage, dass es gemacht werden soll. Wie erklärt man das Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen?
Hersteller von Unterrichtsmaterialien für Deutsch als Fremdsprache achten auf gendergerechte Sprache, verzichten aber meist auf Sonderformen etwa mit Sternchen oder Binnen-I. „Da wir bei den Lehrund Lernmedien besonders unsere fremdsprachlichen Zielgruppen berücksichtigen müssen, versuchen wir nicht laut lesbare Formen wie Unterstrich, Sternchen, Binnen-I oder Gender-Gap zu vermeiden, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten“, erläuterte eine Sprecherin des Ernst Klett Sprachen Verlags aus Stuttgart. Die geschlechtergerechte Schreibung dürfe das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache keinesfalls zusätzlich erschweren.
Bei Formulierungen sei man an die amtliche Rechtschreibung gebunden und könne neue Schreibformen zur Bezeichnung von mehr als zwei Geschlechtern nicht nutzen, sagte ein Sprecher des Cornelsen Verlags in Berlin. Bei Deutsch als Fremdsprache gehe es aber auch um das Vermitteln von Landeskunde. Daher werde in Texten schon mal die Formulierung für diverse Geschlechter – wie „m, w, d“– genutzt, um die sprachliche Vielfalt zu zeigen.