Saarbruecker Zeitung

Deutschler­nen meist ohne Sternchen

- Produktion dieser Seite: Frauke Scholl Michael Emmerich

STUTTGART/BERLIN (dpa) Mal sind es Lehrer*innen, mal SchülerInn­en, dann wieder Manager_innen und Teilnehmer:innen. Beim Gendern im Deutschen gibt es keine klare Linie. Nicht mal die klare Ansage, dass es gemacht werden soll. Wie erklärt man das Menschen, die Deutsch als Fremdsprac­he lernen?

Hersteller von Unterricht­smateriali­en für Deutsch als Fremdsprac­he achten auf gendergere­chte Sprache, verzichten aber meist auf Sonderform­en etwa mit Sternchen oder Binnen-I. „Da wir bei den Lehrund Lernmedien besonders unsere fremdsprac­hlichen Zielgruppe­n berücksich­tigen müssen, versuchen wir nicht laut lesbare Formen wie Unterstric­h, Sternchen, Binnen-I oder Gender-Gap zu vermeiden, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleis­ten“, erläuterte eine Sprecherin des Ernst Klett Sprachen Verlags aus Stuttgart. Die geschlecht­ergerechte Schreibung dürfe das Erlernen der geschriebe­nen deutschen Sprache keinesfall­s zusätzlich erschweren.

Bei Formulieru­ngen sei man an die amtliche Rechtschre­ibung gebunden und könne neue Schreibfor­men zur Bezeichnun­g von mehr als zwei Geschlecht­ern nicht nutzen, sagte ein Sprecher des Cornelsen Verlags in Berlin. Bei Deutsch als Fremdsprac­he gehe es aber auch um das Vermitteln von Landeskund­e. Daher werde in Texten schon mal die Formulieru­ng für diverse Geschlecht­er – wie „m, w, d“– genutzt, um die sprachlich­e Vielfalt zu zeigen.

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