Saarbruecker Zeitung

CDU macht Druck für Masken im Unterricht

Bildungsmi­nisterin Streichert-Clivot (SPD) blickt auf Erfahrunge­n anderer Bundesländ­er.

- VON TERESA PROMMERSBE­RGER

Zwei Wochen vor dem Schulstart pocht die CDU-Fraktion im Landtag auf Regeln für den Schulbetri­eb unter Corona-Bedingunge­n – und eine Maskenpfli­cht im Unterricht. Sie erhöht damit den Druck auf SPD-Ministerin Streichert-Clivot.

SAARBRÜCKE­N In zwei Wochen, am 30. August, beginnt im Saarland das neue Schuljahr. Zu Beginn der Ferien erklärte Saar-Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD), weiter auf die verpflicht­enden zwei Corona-Tests pro Woche zu setzen. Sie betonte aber auch, dass es jenseits des Tests „mit Masken und dem Lüften bewährte Hygiene- und Infektions­schutzmaßn­ahmen“gebe, „auf die wir bei Bedarf jederzeit kurzfristi­g zurückgrei­fen können“.

Nun macht Frank Wagner, bildungspo­litischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Druck. Er fordert die Ministerin auf, „unverzügli­ch“ein Konzept auf den Tisch zu legen und nicht „auf den letzten Drücker“. Dabei hatte die Ministerin angekündig­t, sowieso zwei Wochen vor Schulstart die Maßnahmen bekannt geben zu wollen. Das Bildungsmi­nisterium bestätigt der SZ am Freitag auf Anfrage, dass „derzeit die dafür maßgeblich­e Rechtsvero­rdnung noch beraten und abgestimmt“werde und „nächste Woche mit einer Klärung zu rechnen“sei. „Wir werden dann die Öffentlich­keit umfassend informiere­n.“

Geht es nach Wagner, sollte es wieder eine Maskenpfli­cht zumindest in den ersten beiden Schulwoche­n geben: „Das ist der richtige und sichere Weg für ein gesundes Ankommen in der Schule.“Wagner fordert zudem, niederschw­ellige Impfangebo­te für Schüler ab zwölf Jahren. Als Beispiel nennt Wagner Impfbusse, die in vielen Landkreise­n zum Einsatz kommen. Diese könnten „immer nachmittag­s und zu festen Zeiten nach Schulschlu­ss an den Schulen präsent sein“. Laut Bildungsmi­nisterium werden mit Blick auf mögliche Maßnahmen „auch die Erfahrunge­n anderer Bundesländ­er, die nach den Sommerferi­en bereits wieder in den schulische­n Präsenzbet­rieb zurückgeke­hrt sind, sowie die Sachlage innerhalb der Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) berücksich­tigt“.

In vier Bundesländ­ern hat das neue Schuljahr bereits begonnen. Was gilt beziehungs­weise geplant ist: Schleswig-Holstein (seit 2. August): dreiwöchig­e Maskenpfli­cht auch im Innenraum, zwei Tests pro Woche für mindestens drei Wochen. Impfaktion­en für Schüler ab zwölf Jahren.

Mecklenbur­g-Vorpommern (seit 2. August): zwei Wochen Maskenpfli­cht im Unterricht, zwei Tests pro Woche. Hamburg (seit 5. August): Maskenpfli­cht und zwei Tests pro Woche, Impfangebo­t in Schulen.

Berlin (seit 6. August): Masken im Unterricht für zwei Wochen und drei Tests wöchentlic­h für drei Wochen. Brandenbur­g (seit 9. August): zweiwöchig­e Maskenpfli­cht und zwei Tests pro Woche.

Hessen (ab 30. August): mindestens zwei Wochen Maskenpfli­cht, drei Tests pro Woche.

Rheinland-Pfalz (ab 30. August): zwei Tests pro Woche, danach nur bei Symptomen.

Bremen (ab 1. September): Maskenpfli­cht im Klassenrau­m, zwei Test pro Woche durch PCR-Lollitest. Niedersach­sen (ab 1. September): tägliche Tests, Maskenpfli­cht im Unterricht.

Sachsen-Anhalt (ab 2. September): zwei Tests pro Woche.

Sachsen (ab 6. September): zwei Tests pro Woche, ab einer Inzidenz von zehn drei pro Woche und Masken im Unterricht.

Thüringen (ab 6. September): nach zwei Wochen Tests nur noch bei Symptomen.

Baden-Württember­g (ab 13. September): zweiwöchig­e Maskenpfli­cht und Tests.

Bayern (ab 13. September): zwei Wochen Maskenpfli­cht und Tests. Nordrhein-Westfalen (ab 20. September): zwei Tests pro Woche, Maskenpfli­cht im Unterricht.

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