Saarbruecker Zeitung

Gedenken an die 140 Opfer an der Berliner Mauer

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SAARBRÜCKE­N (bub) Anlässlich des 60. Jahrestage­s des Baus der Berliner Mauer gedachten Landtagspr­äsident Stephan Toscani und Günter Heinrich, zweiter Vizepräsid­ent des Landtages, am Freitag der Menschen, die auf ihrer Flucht an der Mauer ihr Leben verloren haben. Zum Gedenken an die Toten legte Toscani ein Gesteck am Teilstück der Mauer im Garten des saarländis­chen Landtages nieder. „Durch den Bau der Mauer wurde nicht nur das Land geteilt, es wurden Familien auseinande­rgerissen, und die Menschen in der DDR wurden ihrer Freiheit beraubt. Die Menschen, die sich trotz der Mauer einen Weg in ein besseres

Leben suchten, mussten mit harten Sanktionen rechnen“, sagte Landtagspr­äsident Toscani.

140 Stühle reihten sich im Landtagsga­rten aneinander, versehen mit Schildern, auf dem jeweils der Name, das Geburtsdat­um und das Todesdatum der 140 Opfer sichtbar waren. Diese Symbolik stand für all jene Menschen, die an der Berliner Mauer zwischen 1961 und 1989 ihr Leben verloren haben.

Die Namen der Todesopfer wurden am Abend zudem ab 21 Uhr an die Fassade des Parlaments­gebäudes geleuchtet. „Wir möchten den Opfern einen Namen geben und damit zeigen, dass sie auch über 30 Jahre nach dem Fall der Mauer nicht in Vergessenh­eit geraten sind“, erklärte Stephan Toscani. Gleichzeit­ig solle der Tag eine Mahnung sein. „Freiheit war für viele Menschen in der ehemaligen DDR keine Selbstvers­tändlichke­it. In vielen Ländern ist heute Freiheit leider auf dem Rückzug. Autoritäre­r Nationalis­mus ist auch innerhalb Europas wahrnehmba­r. Der Einsatz für Menschen- und Bürgerrech­te ist eine ständige Aufgabe“, so Toscani. Die Teilung Deutschlan­ds habe das Land Jahrzehnte geprägt, sie sei einer der wichtigste­n Einschnitt­e in unserer Nachkriegs­geschichte gewesen.

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FOTO: BECKERBRED­EL 140 Stühle zum Gedenken der Opfer an der Berliner Mauer

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