Wie das Schaumbergkreuz an die Autobahn kam
THELEY Der Schaumbergturm – die alte Version. Eigentlich wollten sie diesen Turm bereits zu Ehren von Kaiser Wilhelm II bauen. 1912 war das, also etwa 40 Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Am 28. Juni 1914 erfolgte die Grundsteinlegung, am 28. Juli startete der Erste Weltkrieg, der den Bau stoppte, als er gerade mal fünf Meter hoch war. In diesem Zustand harrte das Türmchen bis 1927 aus, ehe die damalige Regierungskommission des Saargebietes auf seinem Fundament einen erneuten Anlauf für den Turmbau zu Theley beschloss. Dieses Mal nach Plänen des Architekten Moritz Gombert.
Zunächst mit Erfolg. Am 24. August 1930 eröffnete Triers Bischof Franz Rudolf Bornewasser den Aussichtsturm, in dem der Architekt ein überlebensgroßes Kruzifix eingearbeitet hatte. Es war 13 Meter hoch und überlebte genau wie der 36 Meter hohe Turm den Zweiten Weltkrieg unversehrt. Dennoch musste die Gemeinde den Bau schließen. 1927 hatten die Arbeiter offenbar geknaubt, bereits 1972 musste die Gemeinde den Turm wegen Baufälligkeit abreißen lassen. Das Kruzifix sollte damals gesprengt werden, doch die Bauarbeiter italienischer Herkunft und aus den katholischen Dörfern der Umgebung weigerten sich, das Glaubenssymbol zu sprengen. Daher bauten sie das Kruzifix aus und lagerten es ein. Etwas später hat es die Gemeinde bei der Autobahnanschlussstelle bei Sotzweiler wieder aufgestellt. Es ist gut von der A1 aus sichtbar (zwischen der Anschlussstelle Tholey und dem Parkplatz Schaumberg-Kreuz). Im neuen Turm, eröffnet 1976, sind Steine des alten verbaut.