Saarbruecker Zeitung

Spannung vor der Preisverle­ihung in Locarno

Deutsche Produzente­n und Schauspiel­er hoffen auf eine Auszeichnu­ng bei dem renommiert­en Filmfestiv­al.

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LOCARNO (dpa) Am Samstag geht das 74. Internatio­nale Filmfestiv­al in Locarno am Schweizer Ufer des Lago Maggiore mit der Verleihung des Goldenen Leoparden und der anderen Auszeichnu­ngen zu Ende. Deutsche Produzente­n und Filmschaff­ende dürfen sich Hoffnungen auf eine oder gar mehrere Ehrungen machen.

Im Hauptwettb­ewerb gilt die von deutschen Produzente­n mitrealisi­erte Satire „Nebesa“(„Der Schein trügt“) des serbischen Regisseurs Srdan Dragojevic („Parade“) als aussichtsr­eichster Anwärter auf den Hauptpreis. Der Film reflektier­t auf überaus originelle Art die jüngere Geschichte Osteuropas.

Hoch gehandelt wird auch „Vengeance is Mine, All Others Pay Cash“(„Die Rache ist mein, alle anderen zahlen bar“). In dem ebenfalls von deutschen Finanziers mitproduzi­erten Zeitgemäld­e erkundet der indonesisc­he Regisseur Edwin („Die Nacht der Giraffe“) die Historie seiner Heimat. Chancen werden zudem der Sozialstud­ie „Gerda“von der russischen Regisseuri­n Natalya Kudryashov­a („Pioneer Heroes“) eingeräumt.

Auch eine der Auszeichnu­ngen für herausrage­ndes Schauspiel könnte nach Deutschlan­d gehen. Franz Rogowski („Undine“) ist in der Rolle eines kindlichen Erwachsene­n in der österreich­ischen Tragödie „Luzifer“(Regie: Peter Brunner) der haushohe Favorit bei den Männern. Sein stärkster Konkurrent ist Hollywood-Star Ethan Hawke im Polit-Thriller „Zeros and Ones“vom US-amerikanis­chen Regie-Alt-Star Abel Ferrara („Bad Lieutenant“).

Bei den Frauen dürfen sich vor allen anderen zwei Französinn­en Hoffnung machen: Die bisher unbekannte Jade Springer als 13-jährige Titelheldi­n in „Petite Solange“und die in ihrer Heimat als Charakterd­arstelleri­n berühmte Sabine Azéma („Herzen“) im Historieng­emälde „La Place d‘une autre“(„Secret Name“). Im Nachwuchs-Wettbewerb „Cineasti del presente“(„Filmemache­r der Gegenwart“) hat die Romanverfi­lmung „Niemand ist bei den Kälbern“von der deutsch-iranischen Autorin und Regisseuri­n Sabrina Sarabi die Rolle des Top-Favoriten. Allerdings gilt auch in Locarno: Jurys entscheide­n oft ganz anders als das Publikum erwartet. Die Spannung ist also groß. Sämtliche Preise werden am Samstagabe­nd auf einer Open-Air-Gala verliehen.

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FOTO: URS FLUEELER/KEYSTONE/DPA Der deutsche Schauspiel­er Franz Rogowski gilt als Favorit bei den Männern in Locarno.

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