Saarbruecker Zeitung

Handyparke­n startet in Völklingen

Ab sofort kann man Parkgebühr­en per App oder SMS bezahlen – ohne Zusatzkost­en.

- VON JAKOB HARTUNG

VÖLKLINGEN In Völklingen lassen sich Parkgebühr­en jetzt digital bezahlen. Dazu können sich Parkende entweder die App „PayByPhone“herunterla­den oder eine SMS mit dem eigenen Kennzeiche­n an eine in der Parkzone angegebene Nummer senden.

Das Angebot gilt an allen 19 Parkschein­automaten in der Völklinger Innenstadt und ist eine Ergänzung der vorhandene­n Parkschein­automaten, die mit Münzgeld zum Bezahlen der Parkgebühr arbeiten. Die Abrechnung erfolgt über die Handyvertr­agsabrechn­ung, über PayPal oder das Lastschrif­tverfahren.

Bei einem Ortstermin vor dem neuen Rathaus präsentier­t Oberbürger­meisterin Christiane Blatt, wie das Handyparke­n funktionie­rt: Über die genannte App lässt sich ein Parkschein lösen, eine Erinnerung vor Ablauf der Parkdauer einstellen und bei Bedarf auch von unterwegs aus eine Verlängeru­ng buchen.„Für die Stadt Völklingen ist es ein weiterer Schritt zur Smart City. Durch Nutzung des digitalen Bezahlens kann man Zeit sparen und die Aufenthalt­sdauer in der Stadt flexibel bestimmen“, sagt Blatt. „Wir haben lange darüber diskutiert, bis wir dieses Projekt der Zukunft umgesetzt haben.“

Es sind auch einige Mitarbeite­r der Ortspolize­i vor Ort, die das Handyparke­n zukünftig kontrollie­ren sollen. Anstatt den Parkschein im Auto zu suchen, müssen sie jetzt das Kennzeiche­n abfotograp­hieren und bekommen dann Auskunft, ob online ein Schein gelöst wurde oder nicht. „Das ist kein zusätzlich­er Aufwand für uns“, erklärt Udo Boost von der Verkehrsüb­erwachung.

Die Möglichkei­t zum Handyparke­n gibt es schon länger in den Nachbarstä­dten Saarlouis und Saarbrücke­n, Völklingen hat nun nachgezoge­n. Dazu hat die Stadt mit dem gleichen Anbieter, sunhill technologi­es GmBH aus Österreich, zusammenge­arbeitet. Sunhill ist eine Tochter von Volkswagen, und „Paybyphone“gibt es bereits in vielen Städten in Deutschlan­d. „Der Anbieter sunhill berechnet für jede Buchung eine Servicegeb­ühr von 10 Prozent, doch die übernimmt die Stadt, sodass der Endnutzer nur die Parkgebühr zahlen muss“, erklärt Martin Hewener, der das Projekt für die Stadt geleitet hat. „Das war politisch so gewollt, der Stadtrat wollte die Nullgebühr.“Nach eigenen Modellrech­nungen könnte das die Stadt im Jahr rund 5000 Euro kosten.

Das Parken wird also mit der Einführung des digitalen Angebots nicht teurer werden – oder allenfalls indirekt über die stärker belastete Stadtkasse. Es bleibt sogar vergleichs­weise günstig. Die Stadt hat ihre Parkplätze in drei verschiede­ne Zonen aufgeteilt, auf denen Parkende eine, zwei oder bis zu drei Stunden stehen können. Jede angefangen­e Stunde kostet überall nur 50 Cent. Oberbürger­meisterin Blatt räumt ein: „Eigentlich hätten wir die Parkgebühr­en erhöhen müssen, aber das wollten wir nicht machen wegen der schwierige­n jetzigen Situation.“Ihr Ziel: „Wir wollen Parken attraktive­r machen.“

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FOTO: ANNE BARTELT/STADT Bürgermeis­ter Christof Sellen, Projektlei­ter Martin Hewener, Oberbürger­meisterin Christiane Blatt und Udo Boost (Verkehrsüb­erwachung).

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