Fairste saarländische Fußballer spielen in Fischbach
Die Spieler des FV Fischbach II haben in der vergangenen Saison zusammen lediglich drei Gelbe Karten gesehen.
FISCHBACH „Wir sind einfach sau clever in den Zweikämpfen.“, sagt Sven Brück vom Fußballverein Fischbach. Dann muss er lachen. „Nein, mal im Ernst: Anderen ist vielleicht egal, ob sie den Gegner oder den Ball treffen, aber wir wollen eben nur den Ball. Das kann man lernen“, sagt Sven Brück. Er spielt schon seit Jahren in der zweiten Mannschaft des FV Fischbach. Und genau dieser FV Fischbach II ist nun vom Saarländischen Fußballverband (SFV) zur fairsten Mannschaft des Saarland ernannt worden.
Grundlage der Entscheidung waren Gelbe Karten oder Platzverweise in der vergangenen, wegen Corona abgebrochenen Saison. In 14 Spielen sahen die Spieler des FV Fischbach II nur drei gelbe Karten - so wenige wie sonst keine andere Mannschaft. Sven Brück sah schon seit Jahren keine Gelbe Karte mehr. „Ich kann mich echt nicht daran erinnern, wann das war. Wir foulen generell nur sehr selten“, sagt der Spieler, der auf allen Positionen eingesetzt werden kann. Der Hauptgrund für die vorbildliche Fairness in Fischbach ist der Trainer der zweiten Mannschaft Patrick Saar. Er mag keine Unsportlichkeit und auch keine Disziplinlosigkeit.
„Wir haben klare Regeln und das wissen die Spieler. Wer mit den Spielern, Gegenspielern oder dem Schiedsrichtern meckert, wird ausgewechselt“, sagt er.
Aber dass man sich auf dem Fußballplatz auch mal aufregt, ist doch das Normalste der Welt, oder? „Ja, man darf sich ja aufregen, aber die Situation muss unter Kontrolle bleiben. Wir wollen guten Offensivfußball mit viel Ballbesitz spielen. Dazu braucht man Disziplin“, erklärt Patrick Saar weiter.
Seine Mannschaft geht in der Kreisliga A Saarbrücken an den Start. Sie wollen in dieser Saison um die Meisterschaft mitspielen. Aufsteigen dürfen sie nicht, da die erste Mannschaft des FV Fischbach nur eine Klasse höher in der Bezirksliga Saarbrücken spielt und zwei Mannschaften eines Vereins nicht in der gleichen Liga spielen dürfen. Meister wollen sie trotzdem werden und wenn es geht, auch wieder den Fairplay-Preis gewinnen. 1000 Euro gab es dafür vom SFV. „Die Spieler haben sich für das Geld neue Bälle gewünscht und vom Rest wird ein Mannschaftsabend ausgerichtet“, sagt der Trainer.
Dann wird auch Außenverteidiger Marcel Männchen mitfeiern. Er ist einer von drei Spielern, die in der vergangenen Saison eine Gelbe Karte sahen. „Ich habe gleich am ersten Spieltag ein Tor geschossen und beim Jubeln mein Trikot ausgezogen. Ich habe gar nicht an die Verwarnung gedacht“, sagt Marcel Männchen. Gelb wegen Trikotausziehen steht im Strafenkatalog der Fischbacher Fußballer und kostet fünf Euro. Die Höchststrafe gibt es für ein unentschuldigtes Nichterscheinen am Spieltag – das kostet 25 Euro und eine Kiste Bier. Doch das kommt bei den fairen Fischbachern noch seltener vor als gelbe Karten.
Neben dem FV Fischbach II wurden noch weitere Mannschaften aus dem ganzen Saarland für ihre
Fairness in der vergangenen Saison geehrt. Auf Platz zwei folgen die SF Köllerbach III und die SG Erbach II (je 700 Euro). Platz drei nimmt das Team der SF Dörrenbach (400 Euro) ein. Bei den Frauenmannschaften teilen sich die SSV Überherrn und der 1. FC Saarbrücken III den ersten Platz (je 600 Euro). Die Preisträger bei der männlichen Jugend: A-Jugend: 1. JFG Königsbrunn (500 Euro), 2. SV Furpach (350 Euro) und SV Güdingen (350 Euro), 3. SG St. Wendel Ostertal I (250 Euro), B-Jugend: 1. JSG Saarlouis I Roden (500 Euro), 2. SG SV Braunshausen (400 Euro), 3. TuS Wiebelskirchen II (200 Euro) und SG Honzrath/Haustadt (200 Euro), JFG Saarschleife II (200 Euro), C-Jugend: 1. SG SC Heiligenwald (450 Euro) und SV Rohrbach (450 Euro), 2. SG FC Neuweiler II (400 Euro), 3. SG FSV Hilbringen I (250 Euro). Bei der weiblichen Jugend dürfen sich die B-Juniorinnen des 1. FFG Homburg und die C-Juniorinnen des SV Bardenbach über je 300 Euro Preisgeld freuen.
Finanziert wurden alle Preise von den Sparkassen im Saarland. „Wir gratulieren den Preisträgern zu der fairen Leistung. Für uns als SFV nehmen Fairness und der Teamgedanke einen großen Stellenwert ein. Deshalb freue ich mich sehr, dass uns die Sparkassen im Saarland dabei unterstützen, die Mannschaften auszuzeichnen, die sich im Laufe der Saison besonders fair verhalten haben“, so David Lindemann, Vizepräsident des SFV.