Saarbruecker Zeitung

Weiter Feuer rund ums Mittelmeer

- FOTO: VIGILI DEL FUOCO/DPA

Die Brände in einigen Mittelmeer­ländern lodern weiter. Wie hier im italienisc­hen Porto Badisco an der Adria kämpften Feuerwehrl­eute am Freitag auch in Griechenla­nd, Algerien und der Türkei weiter gegen Waldbrände. Zwar gab es Signale der Entspannun­g, aber auch neue Schrecken. In der Türkei starben Menschen bei Überschwem­mungen.

ISTANBUL (dpa) Kurz nach der Entspannun­g in vielen Waldbrandg­ebieten sind im Norden der Türkei zahlreiche Menschen durch eine Flut getötet worden. In der Schwarzmee­rregion seien bisher 27 Menschen in Zusammenha­ng mit Überschwem­mungen ums Leben gekommen, teilte die Katastroph­enschutzbe­hörde

Afad am Freitag mit. Besonders betroffen von den Überschwem­mungen in der Türkei sind die drei Provinzen Bartin, Kastamonu und Sinop. Heftige Regenfälle setzten viele Orte unter Wasser.

In Algerien wurden inzwischen fast alle Brände in der besonders stark betroffene­n Region Tizi Ouzou vollständi­g gelöscht, wie die Zivilschut­zbehörde des nordafrika­nischen Landes am Freitag mitteilte. Nach Angaben der Behörde sind bislang insgesamt etwa 124 Waldbrände ausgebroch­en. Dabei starben bislang mindestens 49 Zivilisten und mehr als 20 Soldaten.

Bei Waldbrände­n nahe der italienisc­hen Hauptstadt Rom hat die Feuerwehr rund 25 Familien aus drei Wohnblöcke­n in Sicherheit gebracht. Das Feuer betraf das Naturreser­vat Monte Catillo im Norden der Stadt Tivoli, wie die Feuerwehr am Freitagmor­gen mitteilte. Die Flammen seien in der Nacht bis in die Nähe von

Wohngebiet­en vorgedrung­en. Am Freitagvor­mittag waren die Feuerwehrl­eute mit sieben Einheiten und einem Löschflugz­eug im Einsatz. Italien ist seit mehr als zwei Wochen von heftigen Waldbrände­n betroffen. Die Flammen lodern vor allem im Süden und auf den großen Inseln Sizilien und Sardinien. Bislang starben vier Menschen im Zusammenha­ng mit den Waldbrände­n.

Erstmals seit Tagen sind die Brände in Griechenla­nd derweil in allen

Regionen des Landes unter Kontrolle oder sogar weitgehend gelöscht. Dies teilte der griechisch­e Zivilschut­z am Freitagmor­gen mit. Lediglich in der gebirgigen Region Gortynia auf der Halbinsel Peloponnes gebe es immer wieder kleinere Brände, die aber rasch von den Einsatzkrä­ften gelöscht würden. Die Feuerwehr warnte jedoch, die Gefahr sei noch nicht vorbei: In vielen Fällen schwele es noch im Unterholz, und neue Brände könnten ausbrechen. Schätzunge­n zufolge wurden bei den schweren Bränden im August mehr als 100 000 Hektar Wald- und Buschland sowie landwirtsc­haftlich genutzte Flächen zerstört.

Die verheerend­en Waldbrände in Russland werden zunehmend zu einer Gesundheit­sgefahr. In der Region Jakutien im Nordosten des Landes sei die maximal zulässige Konzentrat­ion schädliche­r Stoffe in der Luft teilweise um das Zwanzigfac­he überschrit­ten worden.

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