Hollywood-Star Redford feiert den 85.
Schauspieler Ralf Bauer hat einen Film über eine Flucht aus Tibet produziert, der ab sofort zunächst online zu sehen ist. Mit dabei ist Marta Shkoop, eine junge Frau mit Wurzeln in der Region Saar-Lor-Lux.
SAARBRÜCKEN Den Schauspieler Ralf Bauer kennen viele TV-Zuschauer aus Serien wie „Traumschiff“bis zu Krimis wie „Soko“und „Tatort“. Für seinen neuen Film „Die Wiederkehr – Sem Dhul“war er gleichzeitig als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller tätig. Zudem hat er das Action-Drama selbst finanziert. In dem Film, der seit Dienstag zunächst kurzfristig auf dem Video-Stream-Portal „Vimeo“läuft und demnächst auch in den Kinos gezeigt werden soll, ist auch eine Schauspielerin aus der Region zu sehen: Marta Shkoop aus Kell am See in Rheinland-Pfalz an der Nordgrenze zum Saarland.
In dem Drama über Freundschaft, Verrat und Loyalität kämpft Ralf (Ralf Bauer) als Fluchthelfer in Indien gegen das chinesische Regime und für die Freiheit der Tibeter. Seine Vergangenheit in Deutschland hat er weit hinter sich gelassen. Doch plötzlich taucht mitten im Himalaya sein Jugendfreund Tonio auf…
„In diesem Film wollte ich die Leichtigkeit des Surfens und des freien Lebensstils der Surfer mit dem Ernst des Tibet-Themas zusammenbringen – mit dem Schicksal der Tibeter, die ihr Land auf Grund von
Unterdrückung sowie physischer und psychischer Gewalt verlassen müssen und nach Nepal oder Indien fliehen“, erklärt Bauer und ergänzt: „Trotz aller Schwere mischen sich in ihre Haltung zum Leben aber auch Humor und Chaos.“
Und so trifft in dem Film der Surfer-Lifestyle von St. Peter-Ording auf die Philosophie Tibets. Zu beiden Themen hat Bauer eine besondere Verbindung. So übernahm er in den 90er Jahren eine Hauptrolle der TV-Surfer-Serie „Gegen den Wind“, die in St. Peter-Ording gedreht wurde. Er habe sich nie gegen das gewehrt, was er in seinem Leben gemacht habe, betont er. „Das, was ich jetzt bin, baut auf dem auf, was vorher passiert ist und hat zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen.“Das Surfen hat für ihn viele Parallelen zum Buddhismus: „Wenn man den ganzen Tag auf dem Wasser war, entsteht dieses Buddha-Lächeln im Gesicht, mit sich und der Welt zufrieden, in sich ruhend – wie nach Yoga und Meditation.“Über die indische Lehre hat der gebürtige Karlsruher auch mehrere DVDs und Bücher veröffentlicht. Zudem setzt er sich für die Rechte der Tibeter in ihrer Heimat und in den Exilländern ein. Aus Überzeugung und auf Grundlage seiner eigenen Erfahrungen mit Tibetern in Deutschland, wie auch durch seine Reisen nach Indien und in den Himalaya, entschloss sich Bauer, den Film aus eigenen Mitteln zu finanzieren. „Die Grundidee hatte ich während eines zweimonatigen Aufenthalts in Indien“, erzählt er.
Die eindrucksvollen Aufnahmen in einem Kloster seien in Ladakh entstanden, das früher Teil von Tibet gewesen ist – ein begehrter Drehort. Während dies anderen großen Produktionen untersagt wurde, habe er aufgrund seiner langjährigen persönlichen Kontakte mit Unterstützung der Mönche eine Dreh-Genehmigung erhalten: „Mit der tibetischen ‚Mönchs-Mafia‘ ist alles möglich“, sagt Bauer lachend.
Der Cast vereine nicht nur den türkischen Superstar Wilma Elles und den Bollywood-Megastar Gulshan Grover, der beim Dreh in Indien regelmäßig Massenaufläufe von Fans verursacht habe. Auch ein paar „alte Haudegen und Weggefährten“wie Wolfgang Maria Bauer, Ralph Misske und Antonio Putignano sowie junge Talente spielten mit. Zu letzteren gehört Marta Shkoop. Sie wurde 1993 in Weißrussland geboren, wanderte als Kind mit ihrer Familie nach Trier aus und lebt jetzt in Kell am See. Als Schauspielerin und Model war sie unter anderem in TV-Serien wie „Unter Uns“zu sehen und wirkte in internationalen Werbekampagnen mit.
„Mein Kameramann hat mich auf sie aufmerksam gemacht. Er kannte sie von einer früheren Produktion“, erklärt Bauer der SZ, wie Shkoop zu der Rolle in seinem neuen Film gekommen ist. Und diese erzählt im Interview, dass die Geschichte, wie sie dafür entdeckt wurde, sehr lustig gewesen sei: Denn eigentlich habe sie ein Casting für eine Kampagne eines Automobilherstellers gehabt. Doch dabei sei sie zwei Stunden wie für einen Hollywood-Streifen ausgefragt worden und habe immer wieder vorspielen müssen. Zum Schluss sagte ihr der Regisseur, dass Ralf Bauer einen Kinofilm drehen möchte, sie sehr gut in eine Rolle passen würde und ergänzte: „Die Kampagne hast du übrigens auch.“In einem Café in Hamburg habe sie dann Ralf Bauer getroffen, für den sie ebenfalls die perfekte Besetzung war.
„Ich spiele ein Mädchen, dass sehr emotional und nah am Wasser gebaut ist“, sagt Marta Shkoop über ihre Rolle und ergänzt: „Aber sie ist auch eine Powerfrau und kämpft für ihre Ziele.“Das Action-Drama ist übrigens ihr erster Kinofilm: „Ich bin sehr dankbar dafür“, freut sie sich. Bauer sei so ein sehr guter Mensch, sehr hilfsbereit und talentiert, lobt sie ihren Kollegen. Die Crew sei „wie eine kleine Familie“gewesen. Während der Dreharbeiten seien neue Freundschaften entstanden, blickt Shkoop zurück. Und Bauer lobt sie: „Sie hat grandios gespielt. Auch die Szene mit der Ohrfeige saß, die sich ‚Ralf‘ gefangen hat“, ergänzt er schmunzelnd.
Shkoop hat in den nächsten Monaten gut zu tun: „Ich schreibe jetzt auch selbst Drehbücher.“So sollen demnächst unter anderem ein Thriller und ein Kurzfilm von ihr anlaufen. Auch in einer Serie über den Zweiten Weltkrieg spielt sie mit.