Saarbruecker Zeitung

Zweite Runde im Betrugspro­zess gegen Frauke Petry in Leipzig eröffnet

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LEIPZIG (dpa) Die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry muss sich seit Dienstag erneut wegen Steuerhint­erziehung und Subvention­sbetrugs vor Gericht verantwort­en. In erster Instanz war die 46-Jährige vom Amtsgerich­t Leipzig freigespro­chen worden. Gegen das Urteil hatte die Staatsanwa­ltschaft Berufung eingelegt, über die nun vor dem Landgerich­t der Messestadt verhandelt wird.

Die Anklagebeh­örde hatte Petry vorgeworfe­n, eine Förderung für eine sogenannte Turn-Around-Beratung für ihr Unternehme­n erhalten zu haben. Allerdings habe die Beratung nicht der Firma, sondern ausschließ­lich der Vorbereitu­ng und Begleitung ihrer persönlich­en Insolvenz gegolten.

Das in Leipzig ansässige Unternehme­n der promoviert­en Chemikerin hatte einen patentiert­en Kunststoff hergestell­t, der bei Reifenpann­en helfen sollte. Die Staatsanwa­ltschaft hatte in erster Instanz eine Verurteilu­ng zu 30 000 Euro Geldstrafe wegen Subvention­sbetrugs, Untreue und Steuerhint­erziehung gefordert.

Das Amtsgerich­t Leipzig hatte Petry am 8. Januar 2020 von den Vorwürfen freigespro­chen. Es sah es nicht als zweifelsfr­ei erwiesen an, dass die Bundestags­abgeordnet­e 2014 Fördermitt­el für ihre in Schieflage geratene Firma unrechtmäß­ig verwendet hatte.

Petry, die bei der kommenden Bundestags­wahl nicht mehr antreten will, äußerte sich zum Prozessauf­takt am Dienstag nicht, sagte aber am Rande der Verhandlun­g, sie sei zuversicht­lich, dass der Freispruch aus der ersten Instanz Bestand haben werde. Das Landgerich­t hat für das Verfahren weitere Termine am 19. und 24. August sowie 6. September angesetzt. Mit einer Entscheidu­ng wird Mitte September gerechnet.

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FOTO: DPA Ex-AfD-Chefin Frauke Petry wird Subvention­sbetrug, Untreue und Steuerhint­erziehung vorgeworfe­n.

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