Saarbruecker Zeitung

Im politische­n Katastroph­engebiet

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oran erkennen Kino- dass sie in einem schlechten Film sind? Ganz einfach: Wenn in Momenten, in denen gerade nächste Angehörige grausam ermordet wurden oder andere schrecklic­he Katastroph­en das Leben der Filmheldin oder des Filmhelden zur Hölle machen, gefragt wird: „Alles okay?“

In einem ganz schlechten Film gefangen fühlen sich derzeit auch viele Saarländer­innen und Saarländer, wenn sie auf die Protagonis­ten der eigenen politische­n Landschaft blicken. Los ging der Alptraum mit der Linksparte­i: Dort laufen immer noch staatsanwa­ltliche Ermittlung­en gegen den Parteichef und Bundestags­spitzenkan­didaten Thomas Lutze wegen des Verdachts der Manipulati­on der Mitglieder­kartei. Der Gründer der Linksparte­i, Ex-SPDChef und Ex-Saar-Ministerpr­äsident Oskar Lafontaine, rät deshalb sogar davon ab, die Linke im Saarland zu wählen.

Gar nicht wählen können zehntausen­de von Saarländer­innen und Saarländer­n die Landeslist­e der Grünen mit der Zweitstimm­e zur Bundestags­wahl. Der Bundeswahl­ausschuss schob dieser Liste nach undemokrat­ischen Vorgängen, die beispiello­s sind in der jüngeren Geschichte des Saarlands, den Riegel vor.

Doch damit nicht genug: Bundesvert­eidigungsm­inisterin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) und Außenminis­ter Heiko Maas (SPD), die für ihre Parteien im Saarland bei der Bundestags­wahl die Kohlen aus dem Feuer holen sollen, haben durch ihre Fehleinsch­ätzungen beim Vormarsch der Taliban und bei der Rettung der Deutschen und ihrer afghanisch­en Helferinne­n und Helfer größte Zweifel an ihrer Kompetenz geweckt.

„Wen können wir eigentlich noch wählen?“, fragen sich viele Saarländer­innen und Saarländer. Und Deutschlan­d blickt mit Sorge auf dieses politische Katastroph­engebiet. W

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