Saarbruecker Zeitung

Gefräßiger Japankäfer – Saarländer sollen Verdachtsf­älle melden

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SAARBRÜCKE­N (red) Der Japankäfer wurde im Juli zum ersten Mal in Basel gefunden. Mittlerwei­le könnte er auch im Saarland sein, deshalb bittet nun das Umweltmini­sterium um Mithilfe.

Der Japankäfer ist eine nach Europa eingeschle­ppte Art, die seit 2014 südlich der Alpen in Italien auftritt. Die Käfer können erhebliche wirtschaft­liche Schäden verursache­n. Sie sind sehr gefräßig, insbesonde­re an Apfelbäume­n, Steinobstb­äumen, Erdbeeren, Gartenbohn­en, Mais, Weinreben, Rosen, aber auch vielen anderen Strauch- und Baumarten. Die Hauptflugz­eit ist von Mitte Mai bis August. Die Engerlinge des Käfers ernähren sich überwiegen­d von Graswurzel­n und zerstören bei massivem Auftreten Rasenfläch­en, Wiesen und Weiden.

Ende Juli wurde ein Exemplar des Japankäfer­s in Basel im Grenzberei­ch zu Baden-Württember­g, nachgewies­en. Eigenen Angaben zufolge vermutet der Eidgenössi­sche Pflanzensc­hutzdienst, dass der Käfer als blinder Passagier des Warentrans­ports von einem Befallsgeb­iet am Lago Maggiore verschlepp­t wurde.

Erwachsene Japankäfer sind etwa einen Zentimeter groß. Sie gleichen hauptsächl­ich dem heimischen Gartenlaub­käfer, da das Halsschild wie beim Gartenlaub­käfer auffällig grün-metallisch glänzt. Der Maikäfer wie auch der Junikäfer sind größer und haben kein grünes Halsschild. Deutlich erkennbar ist der Japankäfer auch an fünf weißen Haarbüsche­ln an jeder Hinterleib­sseite und zwei weißen Haarbüsche­ln am letzten Abdominals­egment.

Er ist von der Europäisch­en Kommission als prioritäre­r Quarantäne­schädling eingestuft, da seine wirtschaft­lichen, ökologisch­en und sozialen Folgen für das Gebiet der EU am schwerwieg­endsten sind. Somit besteht eine besondere Pflicht zur Kontrolle und Eindämmung dieser Art. Derzeit gibt es noch keinen bestätigte­n Fund eines Japankäfer­s im Saarland.

Wer einen Verdachtsf­all gefunden hat, soll bei der Meldung geeignetes Bildmateri­al beifügen, um die Bestimmung des Falls zu erleichter­n. Außerdem soll der Fundort des Verdachts möglichst genau beschriebe­n werden, um eine Nachverfol­gung zu ermögliche­n. Wer die Möglichkei­t hat, sollte den Käfer einfangen und sicher aufbewahre­n.

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GÄRTNEREI BASEL/DPA FOTO: STEPHAN RAMIN/STADT- Ein in Basel entdecktes Exemplar des Japankäfer­s.

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