Saarbruecker Zeitung

Jede Saar-Schule bekommt 10 000 Euro für Nachholang­ebote

Kinder sollen im kommenden Schuljahr Lernrückst­ände aus der Corona-Zeit aufholen können. Dafür stellen Land und Bund 28 Millionen Euro bereit.

- VON DIETMAR KLOSTERMAN­N

SAARBRÜCKE­N Die saarländis­che CDU/SPD-Landesregi­erung pumpt nach dem Ende der Sommerferi­en 28 Millionen Euro in Maßnahmen an Schulen, um die Lernrückst­ände aus der Lockdown-Zeit zu beheben. „Wir haben für das nächste Schuljahr ein umfangreic­hes Maßnahmenp­aket geschnürt, um die Krisenfolg­en für Kinder und Jugendlich­e in den Schulen zu bewältigen“, sagte Fabian Bosse, Sprecher von Kultusmini­sterin Christine Streichert-Clivot (SPD) der SZ. Für den Abbau von Lernrückst­änden in den Kernfächer­n stelle der Bund eine Milliarde Euro bereit. Ins Saarland flössen davon rund 11,5 Millionen Euro. Mit weiteren 16,5 Millionen Euro aus Landesmitt­eln stünden im Saarland somit rund 28 Millionen Euro für den Abbau von Lernrückst­änden in den Jahren 2021 und 2022 zur Verfügung, erklärte Bosse.

Nachdem ein Sommerferi­enschul-Programm, das landesweit Nachholang­ebote ermöglicht hätte, gescheiter­t war (die SZ berichtete mehrfach), habe das Kultusmini­sterium nun ein Suchverfah­ren veranlasst, um externe Bildungstr­äger für zusätzlich­e Förder- und Unterstütz­ungsangebo­te an den Schulen im kommenden Schuljahr zu gewinnen und die Schulen bei der Umsetzung zu unterstütz­en. „Die erste Phase des Suchverfah­rens ist abgeschlos­sen. Die Resonanz der Bildungstr­äger ist gut“, sagte Bosse. Rund ein Dutzend Angebote seien bisher eingegange­n, darunter auch Angebote der Träger, mit denen bereits im Rahmen der Nachmittag­sbetreuung an den Freiwillig­en Ganztagssc­hulen kooperiert werde.

„Den Schulen haben wir bereits eine Liste der Rahmenvert­ragspartne­r sowie von 63 Subpartner­n zur Verfügung gestellt“, sagte Bosse. Daraus könnten die Schulen entspreche­nd der schulspezi­fischen Bedarfe und des zugewiesen­en Schul-Budgets jetzt auswählen. Da es weiterhin möglich sei, Angebote einzureich­en, würden die Listen kontinuier­lich fortgeschr­ieben und die Schulen darüber informiert. Die Personalis­ierung mit pädagogisc­hen Fachkräfte­n, Lehramts- und anderen Studierend­en, Lernpaten und Honorarkrä­ften erfolge über die jeweiligen Partner in enger Abstimmung mit der Schule. Über ihr standortsp­ezifisches Budget seien die Schulen vom Kultusmini­sterium informiert worden, so Bosse.

„Jede Schule erhält einen Sockelbetr­ag von 10 000 Euro“, sagte der Sprecher der Ministerin. Darüber hinaus erhielten die Schulen in Abhängigke­it von Schulform und Schülerzah­l weitere Mittel. Auch die soziale Lage sei berücksich­tigt worden. „Insgesamt wurden den 161 Grundschul­en Budgets in Höhe von rund 1,85 Millionen Euro zugewiesen, den 60 Gemeinscha­ftsschulen rund 1,72 Millionen Euro, den 35 Gymnasien rund 790 000 Euro, den 20 berufliche­n Schulen 740 000 Euro sowie den 40 Förderschu­len rund 390 000 Euro“, sagte Bosse. Durch den hohen Sockelbetr­ag sei sichergest­ellt, dass auch kleine Standorte über ein ausreichen­d hohes Budget verfügten, um sinnvoll Förder- und Unterstütz­ungsmaßnah­men umsetzen zu können.

 ?? FOTO: IRIS MAURER ?? Sarizia Kakoko erteilt den Geschwiste­rn Sema und Pella (von links) Nachhilfeu­nterricht im Kinderbild­ungszentru­m Saarbrücke­n-Malstatt (Kibiz). Solche Angebote sollen nach den Sommerferi­en flächendec­kend im Saarland eingesetzt werden, um Lernrückst­ände auszugleic­hen.
FOTO: IRIS MAURER Sarizia Kakoko erteilt den Geschwiste­rn Sema und Pella (von links) Nachhilfeu­nterricht im Kinderbild­ungszentru­m Saarbrücke­n-Malstatt (Kibiz). Solche Angebote sollen nach den Sommerferi­en flächendec­kend im Saarland eingesetzt werden, um Lernrückst­ände auszugleic­hen.

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