Jede Saar-Schule bekommt 10 000 Euro für Nachholangebote
Kinder sollen im kommenden Schuljahr Lernrückstände aus der Corona-Zeit aufholen können. Dafür stellen Land und Bund 28 Millionen Euro bereit.
SAARBRÜCKEN Die saarländische CDU/SPD-Landesregierung pumpt nach dem Ende der Sommerferien 28 Millionen Euro in Maßnahmen an Schulen, um die Lernrückstände aus der Lockdown-Zeit zu beheben. „Wir haben für das nächste Schuljahr ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um die Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche in den Schulen zu bewältigen“, sagte Fabian Bosse, Sprecher von Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) der SZ. Für den Abbau von Lernrückständen in den Kernfächern stelle der Bund eine Milliarde Euro bereit. Ins Saarland flössen davon rund 11,5 Millionen Euro. Mit weiteren 16,5 Millionen Euro aus Landesmitteln stünden im Saarland somit rund 28 Millionen Euro für den Abbau von Lernrückständen in den Jahren 2021 und 2022 zur Verfügung, erklärte Bosse.
Nachdem ein Sommerferienschul-Programm, das landesweit Nachholangebote ermöglicht hätte, gescheitert war (die SZ berichtete mehrfach), habe das Kultusministerium nun ein Suchverfahren veranlasst, um externe Bildungsträger für zusätzliche Förder- und Unterstützungsangebote an den Schulen im kommenden Schuljahr zu gewinnen und die Schulen bei der Umsetzung zu unterstützen. „Die erste Phase des Suchverfahrens ist abgeschlossen. Die Resonanz der Bildungsträger ist gut“, sagte Bosse. Rund ein Dutzend Angebote seien bisher eingegangen, darunter auch Angebote der Träger, mit denen bereits im Rahmen der Nachmittagsbetreuung an den Freiwilligen Ganztagsschulen kooperiert werde.
„Den Schulen haben wir bereits eine Liste der Rahmenvertragspartner sowie von 63 Subpartnern zur Verfügung gestellt“, sagte Bosse. Daraus könnten die Schulen entsprechend der schulspezifischen Bedarfe und des zugewiesenen Schul-Budgets jetzt auswählen. Da es weiterhin möglich sei, Angebote einzureichen, würden die Listen kontinuierlich fortgeschrieben und die Schulen darüber informiert. Die Personalisierung mit pädagogischen Fachkräften, Lehramts- und anderen Studierenden, Lernpaten und Honorarkräften erfolge über die jeweiligen Partner in enger Abstimmung mit der Schule. Über ihr standortspezifisches Budget seien die Schulen vom Kultusministerium informiert worden, so Bosse.
„Jede Schule erhält einen Sockelbetrag von 10 000 Euro“, sagte der Sprecher der Ministerin. Darüber hinaus erhielten die Schulen in Abhängigkeit von Schulform und Schülerzahl weitere Mittel. Auch die soziale Lage sei berücksichtigt worden. „Insgesamt wurden den 161 Grundschulen Budgets in Höhe von rund 1,85 Millionen Euro zugewiesen, den 60 Gemeinschaftsschulen rund 1,72 Millionen Euro, den 35 Gymnasien rund 790 000 Euro, den 20 beruflichen Schulen 740 000 Euro sowie den 40 Förderschulen rund 390 000 Euro“, sagte Bosse. Durch den hohen Sockelbetrag sei sichergestellt, dass auch kleine Standorte über ein ausreichend hohes Budget verfügten, um sinnvoll Förder- und Unterstützungsmaßnahmen umsetzen zu können.