Saarbruecker Zeitung

„Erfolg ist nicht das Wichtigste im Leben“

Der ESC-Star spricht über die Zeit der Pandemie, Liebeskumm­er und sein neues Album. Am 25. August tritt er in Landsweile­r-Reden auf.

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Martin Wittenmeie­r DAS GESPRÄCH FÜHRTE MARKO VÖLKE

Beim „Eurovision Song Contest 2018“belegte Michael Schulte den vierten Platz für Deutschlan­d. Seitdem ist viel passiert: Der Sänger und Songschrei­ber veröffentl­ichte mehrere Hits sowie ein Album und wurde Vater zweier Kinder. Am 25. August tritt er beim „Redener Musiksomme­r“auf.

Du hast ja schon vor deinem großen Durchbruch im Jahre 2017 in Landsweile­r-Reden gespielt. Erinnerst du dich noch an dieses Festival?

SCHULTE Ja, ich erinnere mich daran, dass es ein sehr schönes und großes Konzert war. Ich glaube, Max Giesinger war auch mit dabei. Wir sind zusammen auf die Bühne gesprungen und haben gemeinsam gesungen. Das war toll.

Wenige Tage vor deinem diesjährig­en Auftritt beim „Redener Musiksomme­r“stehen dort nun YouNotUs auf der Bühne, mit denen dich ja wie mit Max Giesinger eine Freundscha­ft verbindet…

SCHULTE Ja, wir kennen uns schon seit sechs oder sieben Jahren. Seitdem haben wir einige Songs zusammen geschriebe­n, allerdings für andere Künstler. Irgendwann dachten wir, dass es an der Zeit wäre, einen gemeinsame­n Song für uns zu schreiben. Das haben wir dann auch getan.

Eure Single „Bye. Bye, bye“handelt von Liebeskumm­er. Du selbst hast zwei kleine Kinder und führst ein glückliche­s Familienle­ben. Aber das schließt sich ja nicht aus, oder?

SCHULTE (lacht) Klar, aber Liebeskumm­er kennen wir ja alle. Und auch ich hatte vor meiner Ehe noch andere Beziehunge­n. Dabei kann es halt immer zu Schwierigk­eiten kommen – und davon handelt der Song.

Hast du die unfreiwill­ige Pause, die viele Musiker wegen der Corona-Pandemie einlegen mussten, auch genutzt, um mehr für deine Familie da zu sein?

SCHULTE Abgesehen davon, dass die Pandemie alle Menschen und natürlich für auch für uns eine komische Zeit war, konnten wir sehr viel Zeit miteinande­r verbringen. Wir haben die Zeit genutzt, um einiges im Haus zu reparieren und im Garten zu arbeiten. Das war für uns sehr entspannen­d, da man in Ruhe agieren konnte.

Im Gegensatz zu anderen Künstlern nimmst du deine Familie aber nicht mit auf Tour, oder?

SCHULTE Nein. Ich glaube nicht, dass das Leben in einem Tour-Bus ideal für Kinder ist.

Wie ist es für dich, nach so langer Pause nun wieder auf der Bühne zu stehen?

SCHULTE Na ja, es war das erste Mal schon etwas befremdlic­h, wieder loszufahre­n. Denn ich hatte mich irgendwie daran gewöhnt, daheim zu sein. Der Abschied fiel mir deshalb schwer. Aber als ich wieder auf der Bühne stand, war diese Wehmut plötzlich weg. Und ich habe mich stattdesse­n sehr gefreut, dass ich wieder auftreten kann. In diesem Augenblick merkt man, was man eigentlich die ganze Zeit vermisst hat. Momentan fahren wir wieder viel herum. Es gibt nämlich einige

Konzerte, die wir spielen können. Das wird jedoch wahrschein­lich nur bis September so gehen. Dann wird es erneut etwas ruhiger.

Dein 2019 veröffentl­ichtes, bisher letztes Album „Highs and Lows“besitzt eine ordentlich­e Portion Optimismus. Dass diese Lebensauff­assung während der Pandemie so wichtig werden würde, hättest du damals bestimmt nicht gedacht, oder?

SCHULTE Ja, das stimmt. Man lernt unter anderem, dass Erfolg nicht das Wichtigste im Leben ist. Es gibt immer Tiefpunkte im Leben. Wir befinden uns in einer schwierige­n Zeit, aus der man aber einiges lernen kann – unter anderem, einige Dinge mehr zu schätzen.

Ist auch schon ein neues Album in Sicht?

SCHULTE Ich hätte zwar genug Songs für ein komplettes Album, aber dieses wird wohl erst im nächsten Frühjahr erscheinen.

Pünktlich zu einer neuen Tour?

SCHULTE Diese Frage kann ich wegen der aktuellen Corona-Lage nicht beantworte­n. Wir kennen die Antwort darauf gerade selbst nicht. Es ist noch unklar, ob man momentan überhaupt irgendeine Tour planen kann. Alles bleibt sehr vage. Aber es wird auf jeden Fall ein Album erscheinen.

Nach deinem erfolgreic­hen Abschneide­n bei „ESC“hat Deutschlan­d bei dem Wettbewerb nur noch schlechte Platzierun­gen erreicht. Eigentlich müsstest du da noch mal ran, oder?

SCHULTE (schmunzelt) Ja, wenn es so weiter geht, dann mach‘ ich das irgendwann noch mal…

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FOTO: BEN WOLF Michael Schulte kommt zum Redener Musiksomme­r.

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