Saarbruecker Zeitung

Mit Scheu soll der FCS richtig durchstart­en

Der zuletzt verletzte Neuzugang drängt auf seine Rückkehr. Trainer Uwe Koschinat lobt den 26-Jährigen in den höchsten Tönen.

- VON PATRIC CORDIER

SAARBRÜCKE­N Das 2:0 gegen den MSV Duisburg war die erste komplett überzeugen­de Pflichtspi­el-Leistung des Fußball-Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n in dieser Saison. Für Trainer Uwe Koschinat ist das Ende der Entwicklun­g aber längst nicht erreicht. Vor allem von einem Spieler, der bislang überhaupt noch nicht zum Einsatz kam, erhofft sich der Fußball-Lehrer einen echten Schub für die gesamte Mannschaft: Robin Scheu (26).

„Er weiß, an welchen Fäden er ziehen muss, damit es funktionie­rt.“FCS-Spieler Robin Scheu über Trainer Uwe Koschinat

„Wenn Robin bei 100 Prozent ist, wird es für den Gegner noch schlimmer“, sagt Koschinat: „Wenn er und Dominik Ernst gemeinsam loslegen, dann wird mathematis­ch aus drei plus drei einfach mal zehn.“

Der angesproch­ene Spieler muss heftig schmunzeln. „Ich habe normal meine Realschule gemacht und dann Fachabitur“, beschreibt Scheu seine Rechenküns­te und klärt dann auf: „Der Trainer meint, dass Dodo und ich zusammen mehr wert sind als jeder für sich alleine. Das haben wir auch schon bei Fortuna Köln bewiesen, wo wir in der 3. Liga sehr gefürchtet waren. Wir kennen unsere Abläufe, ergänzen uns einfach gut.“

Ein kleiner Muskelfase­rriss verhindert­e bisher, dass die Neuzugänge „Dodo“Ernst und „Robbe“Scheu für den FCS gemeinsam auf Punktejagd gehen konnten. „Als Spieler ist man immer ungeduldig und will aufs Feld. Die Trainer sehen das mit etwas mehr Distanz. Die Saison ist noch lang“, sagt Scheu, dessen Heimat zwischen Frankfurt und Offenbach liegt. Für die Kickers, Fortuna Köln und den SV Sandhausen bestritt der 1,74 Meter große Scheu 42 Zweitliga-, 61 Drittliga- und 50 Regionalli­ga-Einsätze.

„Der Weg war nicht immer leicht. In der A-Jugend habe ich eine Ausbildung gemacht, konnte deswegen nicht immer trainieren und durfte darum nicht immer spielen. Später habe ich zeitweise als Promoter gearbeitet und Flyer verteilt. Selbst als ich schon zum erweiterte­n Kader der ersten Mannschaft gehört habe“, erinnert sich der Hesse, dessen fußballeri­scher Durchbruch unter Ex-OFC-Trainer Oliver Reck gelang: „Er war eine Art Ziehvater für mich. Er hat mir viele Dinge gezeigt – auf und neben dem Platz.“

Eine ähnlich enge Beziehung wie zum Ex-Torhüter Reck hat Scheu zu Koschinat, der ihn sowohl nach Köln und später nach Sandhausen holte. „Er weiß, an welchen Fäden er ziehen muss, damit es funktionie­rt. Und ich weiß, was er von einem Spieler erwartet“, sagt Scheu: „Aber das war nicht der einzige Grund, hierher zu kommen. Ich hatte gute Gespräche mit Jürgen Luginger, war von der Idee hier überzeugt.“

Scheu ist ein Familienme­nsch. Als Einzelkind liegen ihm seine Eltern, aber auch die Großeltern sehr am Herzen. „Meine Eltern haben immer Wert auf meine Erziehung gelegt. Natürlich habe ich als Junge auch mal Sachen gemacht, die ich nicht sollte, aber das ist ja normal.“Die Geburtstag­e der Eltern gehören zu den Tattoos auf seiner Haut.

Als kleiner Junge war „Robbe“Fan von Eintracht Frankfurt – der Vater hatte ihn mitgenomme­n. Das legte sich, als er beim OFC anfing. Dass die Fans des FCS und der Kickers nicht unbedingt befreundet sind, stört ihn nicht. „Ich will Menschen mit meiner Leistung überzeugen.“

Dass viele der Anhänger sich nach Platz fünf in der Vorsaison nun den Aufstieg wünschen, kann Scheu verstehen – aber auch einordnen: „Ich möchte auch gerne wieder in die 2. Liga. Wenn es geht, dann auch in die Bundesliga. Aber wir dürfen nicht sagen, dass wir aufsteigen müssen. Wir sollten alles daran setzen, in einen Lauf zu kommen. Dann kann es zwar auch immer mal Rückschläg­e geben, aber dann sind wir schwer aufzuhalte­n.“Mit ihm und dem kongeniale­n Partner Dominik Ernst auf der rechten Seite erst recht nicht.

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FOTO: SCHLICHTER Sie sollen das neue Traumpaar auf der rechten Außenbahn des FCS sein: Robin Scheu (links) und Dominik Ernst.

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