Wie wichtig sind Moore für den Klimaschutz?
An dieser Stelle beantworten die Wissenschaftler von Scientists for Future (S4F) Saar Fragen rund um die Klimakrise. Heute beschäftigen sie sich mit einer Frage aus der Redaktion.
Wieso spielen die Moore beim Schutz des Klimas eine Rolle
S4F: „Alles, was der Speicherung von CO2 dient, hilft dem Klimaschutz. Moore eignen sich hervorragend: Sie sind Feuchtgebiete, ständig wassergesättigt durch Grund-, Regen- oder Flusswasser, mit reicher Vegetation, die CO2 aus der Luft in der pflanzlichen Masse speichert. Drei Prozent der globalen Landoberfläche bestehen aus Mooren. Diese haben doppelt so viel CO2 gespeichert wie alle Wälder der Erde.
Der Grund ist einfach: Stirbt ein Baum oder verliert Äste, Zweige, Nadeln oder Blätter, wird dieses pflanzliche Material sofort vom Sauerstoff der Luft zu CO2 oxidiert und gelangt zurück in den Kreislauf. Sterben dagegen Pflanzen im Moor ab, sinken sie in den feuchten Untergrund. Dort sind sie vor Sauerstoff weitestgehend geschützt. Stattdessen bleibt das pflanzliche, kohlenstoffreiche Material so lange eingebettet, wie das Moor existiert. Je älter ein Moor ist, je mehr CO2 hat es der Atmosphäre entnommen und gespeichert.
Diese Tatsachen müssten bei den aktuellen Diskussionen um Förderung der Aufforstung im Blick bleiben. Die Erhaltung der Moore sollte beim Klimaschutz höchste Priorität haben. Staaten wie Russland, Kanada, Indonesien und die USA besitzen die größten Moor-Flächen. Aber nicht nur dort, sondern weltweit werden Moore trockengelegt, um landwirtschaftliche Nutzflächen (beispielsweise für Palmölplantagen) zu gewinnen, oder durch Moorbrände und Torfabbau vernichtet. Das alles führt zu mindestens zwei Milliarden Tonnen CO2-Emissionen jährlich. Wenn dieser Trend nicht gestoppt wird, kann die globale Erwärmung nicht auf 1,5 bis 2 Grad begrenzt werden.“
Quellen unter saarbruecker-zeitung. de/klimaexperte. Sie haben eine Frage an unsere Experten Dann schreiben Sie uns bitte eine Mail an die Adresse expertenantwort@sz-sb.de.