Saarbruecker Zeitung

Städte und Gemeinden plädieren für Ende der „epidemisch­en Lage“

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BERLIN (mün) Die deutschen Städte und Gemeinden haben sich für ein Ende der sogenannte­n epidemisch­en Lage nationaler Tragweite ausgesproc­hen. „Den Ausnahmezu­stand nach bald zwei Jahren Pandemie weiter fortzuschr­eiben, halte ich für falsch“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städteund Gemeindebu­nds, Gerd Landsberg. „Wie lange wollen wir das noch fortsetzen bei einer Impfquote von rund 80 Prozent?“, betonte Landsberg. Das bedeute ja nicht, dass Corona komplett vorbei sei, aber es sei „ein wichtiges Signal an die Menschen, die Gesellscha­ft und die Wirtschaft“. Sollte sich die Lage über den Winter wieder verschlimm­ern, könne ein neu gewählter Bundestag sich notfalls erneut Gedanken mache.

Zur Maskenpfli­cht sagte Landsberg, er halte diese im öffentlich­en Nahverkehr und Zügen noch für richtig. „Aber die Maskenpfli­cht für

Schüler ist ein Problem. Wir sollten die Maskenpfli­cht während des Unterricht­s abschaffen.“Auf dem Weg zum Klassenrau­m könne sie, wenn nötig, weiter bestehen bleiben.

Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) argumentie­rte hingegen gegen ein schnelles Ende der Corona-Lage bereits im November. „Wir brauchen mindestens eine Übergangsz­eit“, sagte Müller. Er sprach sich dafür aus, einen einheitlic­hen Rahmen für die Schutzmaßn­ahmen beizubehal­ten. „Diese Beschlussf­assung des Bundestage­s war für uns in den Ländern auch immer eine wichtige Rechtsgrun­dlage“, sagte Müller.

Zuvor hatten sich mehrere Landesregi­erungen dafür ausgesproc­hen, die Corona-Eindämmung­smaßnahmen auch nach dem Ende der „epidemisch­en Lage“möglichst bundesweit zu koordinier­en, und vor einem Flickentep­pich gewarnt.

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FOTO: DPA Gerd Landsberg, Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebu­ndes.

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