Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r, Manuel Görtz David Seel, Peter Stefan Herbst

Die „Neue Osnabrücke­r Zeitung“schreibt zur Aufhebung von Corona-Maßnahmen:

Der Vorschlag von Gesundheit­sminister Spahn, die Corona-Notlage in fünf Wochen zu beenden, ist zu begrüßen. Mag sein, dass manche einen solchen Beschluss als Freedom Day fehlinterp­retieren könnten und alle Vorsicht fahren lassen. Gut möglich ist aber auch, dass sich der ein oder andere vorher doch noch impfen lässt. Mit seinem Vorschlag gerade jetzt ist es Spahn gelungen, die Ampel-Koalitionä­re in die Bredouille zu bringen. Die FDP will den Ausnahmezu­stand seit Langem beenden. Die Grünen sind für ein Festhalten an Vorsichtsm­aßnahmen. Die SPD wiederum wollte die Verlängeru­ng der Notlage schon im Sommer an Bedingunge­n knüpfen, die Spahn dann aber nicht umsetzte. Nun sieht es so aus, als stünde sie auf der Bremse.

Die „Südwest-Presse“(Ulm) blickt auf die Corona-Lage in Deutschlan­d:

Die Gefahr für die gesamte Gesellscha­ft ist überschaub­ar geworden. Es braucht daher keine rechtliche­n Abkürzunge­n in der Pandemie mehr. Höchste Zeit, die Befugnisse von Bund und Ländern auf Normalmaß zu stutzen. Und so wird es Ende November wohl auch kommen, die „Lage“läuft aus. Allerdings: Das dürfte keinen echten „Freedom Day“, also die Aufhebung aller Beschränku­ngen, bedeuten, das traut sich die Politik noch nicht.

Die „Badische Zeitung“(Freiburg) meint zum Zwist zwischen Polen und der EU:

Natürlich gibt es Kompetenzg­erangel zwischen nationalen und EU-Gerichten anderswo. Aber nirgends in einer Dimension, die die Mitgliedsc­haft perspektiv­isch unmöglich macht. Auf die EU kommt die nächste Großkrise zu. Und wieder ist sie schlecht vorbereite­t.

Die „Rhein-Zeitung“(Koblenz) schreibt zur Hahn-Insolvenz:

Was passiert denn, wenn der schlimmste Fall eintritt? Für diese Frage muss sich die Region endlich wappnen. Sie muss eigene Überlegung­en anstellen, wie es mit dem Airport auch dann weitergehe­n kann, wenn der Hammer fiele, und welche zukunftsfä­higen Alternativ­en sich im Hunsrück bieten. Klar ist: Wenn der Hahn endgültig abstürzt, dann dürften die hochfliege­nden Pläne der Chinesen dahin sein. Die Investoren aus dem Reich der Mitte wird es im Zweifel relativ wenig interessie­ren, was danach aus dem Hunsrück wird. Dass man allerdings den Eindruck bekommt, dass auch das Land eigentlich nur noch froh ist, dass man das Problem nicht mehr selbst am Hals hat, ist nicht akzeptabel. Der permanente Hinweis aus Mainz, dass man als Land ja nicht mehr der Eigner sei, schafft jedenfalls herzlich wenig Vertrauen.

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