Saarbruecker Zeitung

Neue Volksbühne fiebert Premiere entgegen

Die Püttlinger Theatergru­ppe probt derzeit das Stück „ Zimmer frei“. Anfang November soll es erstmals aufgeführt werden.

- VON CAROLIN MERKEL

PÜTTLINGEN Es scheint alles so wie immer beim Probenbesu­ch im Gasthaus Schmeer auf der Ritterstra­ße in Püttlingen. Mitten im großen Saal stehen zwei Tische, darauf die Texte zum aktuellen Theaterstü­ck, das die Neue Volksbühne Püttlingen in ein paar Wochen in der Stadthalle präsentier­en will. Und doch ist alles ein wenig anders. Denn als Spielleite­rin Bettina Michels und ihr Mann Goedeke Michels, der eine der Hauptrolle­n in dem neuen Stück „Zimmer frei“spielt, mit den Proben in ihrem Wohnzimmer begonnen haben, konnte wohl niemand ahnen, dass der Wunsch, endlich wieder vor Publikum zu stehen, tatsächlic­h in Erfüllung gehen würde.

„Ich war absolut davon überzeugt, dass wir spielen können. Allerdings habe ich auch gedacht, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen würden und die Lockerunge­n schon nach den Sommerferi­en kommen würden“, erzählt Goedeke Michels. Die ersten Leseproben waren im Mai, seit dem 6. Juli dieses Jahres ist das Proben wieder im Saal möglich. Trotz aller positiver Entwicklun­gen weiß Goedeke Michels ebenso wie seine Frau, dass „das Damoklessc­hwert noch immer über uns hängt“.

Die geplanten Aufführung­en Anfang November, da sind sich alle Akteure auf und hinter der Bühne einig, werden stattfinde­n. Spannend bleibe nur, unter welchen genauen Bedingunge­n. „Wir haben die Eintrittsk­arten immer wieder angepasst auf die aktuelle Rechtsvero­rdnung, jetzt beginnen wir den Vorverkauf mit 250 Karten pro Vorstellun­g, mal schauen, wie es läuft“, sagt Bettina Michels. Neben den allgemeine­n

Bestimmung­en, sagt sie, ist auch das Verhalten des Theaterpub­likums nur schwer abzuschätz­en.

„Wir wissen nicht, ob die Leute schon wieder bereit sind, oder, ob sie Angst haben. Auch das macht das Kalkuliere­n schwierig“, so die

Spielleite­rin. Beim Probenbesu­ch hat sie neben dem Entwurf für den Flyer auch den aktualisie­rten Zeitplan mit dabei.

Sehr viel Zeit bleibt dem Ensemble nicht mehr, um das textintens­ive Stück zur Aufführung­sreife zu bringen. Das Bühnenbild steht, die wichtigste Requisite, die an dieser Stelle nicht verraten werden soll, steht parat. In der Woche vor den Aufführung­en zieht die Neue Volksbühne um in die Stadthalle, um auf der großen Bühne zu proben. Mittlerwei­le, berichtet Bettina Michels, hat sich viel in dem Stück getan. „Wir haben während der Proben unsere ganz eigene Interpreta­tion dieser etwas anderen Komödie in vier Akten entwickelt. Am Ende wird es eine freie Bearbeitun­g sein, die bei

unserem Publikum gut ankommen wird“, ist sie überzeugt.

Das Stück „Zimmer frei“von Markus Köbeli lässt zwei Welten, wie sie unterschie­dlicher nicht sein können, aufeinande­rtreffen. Da ist zum einen „Oppa“(Goedeke Michels), der verwitwete, pensionier­te Finanzbeam­te, der auf einen Platz im Altenheim wartet. Er teilt sich das Zimmer vorübergeh­end mit „Glotz“(Dunja Rass). Die junge Frau kleidet sich gerne in Schwarz und wartet auf ein Zeichen von Gott. Tag für Tag nähern sich die beiden WG-Bewohner einander an. Schließlic­h nimmt das Stück eine völlig unerwartet­e Wendung. Welche, das möchten die Akteure der Neuen Volksbühne Püttlingen ihrem Publikum in der Stadthalle an drei Abenden Anfang November gerne zeigen.

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FOTO: CAROLIN MERKEL Die Proben zu „Zimmer frei“laufen auf Hochtouren – hier mit Gabi Weber, Goedeke Michels und Dunja Rass (vorne). Ende Oktober ziehen die Akteure in die Stadthalle um. Dann steht die Generalpro­be auf dem Programm.

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