Neue Volksbühne fiebert Premiere entgegen
Die Püttlinger Theatergruppe probt derzeit das Stück „ Zimmer frei“. Anfang November soll es erstmals aufgeführt werden.
PÜTTLINGEN Es scheint alles so wie immer beim Probenbesuch im Gasthaus Schmeer auf der Ritterstraße in Püttlingen. Mitten im großen Saal stehen zwei Tische, darauf die Texte zum aktuellen Theaterstück, das die Neue Volksbühne Püttlingen in ein paar Wochen in der Stadthalle präsentieren will. Und doch ist alles ein wenig anders. Denn als Spielleiterin Bettina Michels und ihr Mann Goedeke Michels, der eine der Hauptrollen in dem neuen Stück „Zimmer frei“spielt, mit den Proben in ihrem Wohnzimmer begonnen haben, konnte wohl niemand ahnen, dass der Wunsch, endlich wieder vor Publikum zu stehen, tatsächlich in Erfüllung gehen würde.
„Ich war absolut davon überzeugt, dass wir spielen können. Allerdings habe ich auch gedacht, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen würden und die Lockerungen schon nach den Sommerferien kommen würden“, erzählt Goedeke Michels. Die ersten Leseproben waren im Mai, seit dem 6. Juli dieses Jahres ist das Proben wieder im Saal möglich. Trotz aller positiver Entwicklungen weiß Goedeke Michels ebenso wie seine Frau, dass „das Damoklesschwert noch immer über uns hängt“.
Die geplanten Aufführungen Anfang November, da sind sich alle Akteure auf und hinter der Bühne einig, werden stattfinden. Spannend bleibe nur, unter welchen genauen Bedingungen. „Wir haben die Eintrittskarten immer wieder angepasst auf die aktuelle Rechtsverordnung, jetzt beginnen wir den Vorverkauf mit 250 Karten pro Vorstellung, mal schauen, wie es läuft“, sagt Bettina Michels. Neben den allgemeinen
Bestimmungen, sagt sie, ist auch das Verhalten des Theaterpublikums nur schwer abzuschätzen.
„Wir wissen nicht, ob die Leute schon wieder bereit sind, oder, ob sie Angst haben. Auch das macht das Kalkulieren schwierig“, so die
Spielleiterin. Beim Probenbesuch hat sie neben dem Entwurf für den Flyer auch den aktualisierten Zeitplan mit dabei.
Sehr viel Zeit bleibt dem Ensemble nicht mehr, um das textintensive Stück zur Aufführungsreife zu bringen. Das Bühnenbild steht, die wichtigste Requisite, die an dieser Stelle nicht verraten werden soll, steht parat. In der Woche vor den Aufführungen zieht die Neue Volksbühne um in die Stadthalle, um auf der großen Bühne zu proben. Mittlerweile, berichtet Bettina Michels, hat sich viel in dem Stück getan. „Wir haben während der Proben unsere ganz eigene Interpretation dieser etwas anderen Komödie in vier Akten entwickelt. Am Ende wird es eine freie Bearbeitung sein, die bei
unserem Publikum gut ankommen wird“, ist sie überzeugt.
Das Stück „Zimmer frei“von Markus Köbeli lässt zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, aufeinandertreffen. Da ist zum einen „Oppa“(Goedeke Michels), der verwitwete, pensionierte Finanzbeamte, der auf einen Platz im Altenheim wartet. Er teilt sich das Zimmer vorübergehend mit „Glotz“(Dunja Rass). Die junge Frau kleidet sich gerne in Schwarz und wartet auf ein Zeichen von Gott. Tag für Tag nähern sich die beiden WG-Bewohner einander an. Schließlich nimmt das Stück eine völlig unerwartete Wendung. Welche, das möchten die Akteure der Neuen Volksbühne Püttlingen ihrem Publikum in der Stadthalle an drei Abenden Anfang November gerne zeigen.