Saar-Grüne gegen die SVolt-Ansiedlung im Linslerfeld
Die Landeschefin Sullenberger sagt: „E-Mobilität ja, aber nicht dort“. Die CDU wirft der Partei Doppelmoral vor.
SAARBRÜCKEN/ÜBERHERRNDie Grünen im Saarland ziehen im beginnenden Landtagswahlkampf gegen die Ansiedlung der SVolt-Batteriefabrik auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen Überherrn und Wadgassen/Friedrichweiler zu Felde. Die Landesvorsitzende Uta Sullenberger erklärte: „E-Mobilität ja, aber nicht dort! Man darf die
Wirtschaftlichkeit nicht vor das Wohl der Menschen und der Natur stellen.“
Der Widerstand der Grünen stellt somit ein Hindernis für deren Regierungsbeteiligung dar, wird die Ansiedlung dort doch von allen potenziellen Koalitionspartnern der Grünen – CDU, SPD und FDP – vehement verteidigt und als entscheidend für das Gelingen der Transformation der Industrie angesehen.
Sullenberger erklärte nach einem
Treffen mit der Bürgerinitiative „Freunde des Linslerfeldes“jedoch: „Ich konnte kaum glauben, dass dieses Werk auf einem bewirtschafteten Feld in einem Trinkwasserschutzgebiet vor einem geschützten Wald in angrenzender Nähe zu zwei Dörfern gebaut werden soll. Die Tatsache, dass ein paar hundert Meter weiter ein Kindergarten liegt und die Kinder bald diese Gigafactory anschauen müssen, entsetzte mich.“
Als Alternativ-Standort schlug Sullenberger das Gelände des ehemaligen Kraftwerks Ensdorf vor. Allerdings haben die Landesregierung und SVolt wiederholt klargestellt, dass das Kraftwerksgelände nicht infrage kommt, weil die Fläche zu klein sei: SVolt plant für die Fabrik in der finalen Ausbaustufe mit einer Fläche von 84 Hektar. Die Gesamtfläche des Kraftwerkgeländes beträgt laut Wirtschaftsministerium aber nur rund 65
Hektar brutto, von denen 48 Hektar netto entwickelbar seien.
Scharfe Kritik zur Position der Grünen kam von der CDU. Stefan Thielen, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Landtag, sagte: „Die Doppelmoral der Grünen wird an diesem Beispiel wieder ganz deutlich: Sie wollen den Umstieg auf Elektromobilität, aber die Technologien dazu sollen bitteschön woanders entstehen.“