Besonderes Naturschauspiel auf der Erde und im Weltraum
Die Sonne hat es sowohl Astronaut Matthias Maurer als auch den Lesern der Saarbrücker Zeitung angetan. Das Ergebnis: Jede Menge Bilder des Feuerballs aus ganz verschiedenen Perspektiven.
Im Weltraum wird Matthias Maurer regelmäßig Zeuge eines spektakulären Naturschauspiels. Täglich erlebt er jeweils 16-mal, wie die Sonne auf- und wieder untergeht. Im November musste der Astronaut jedoch knapp eine Woche lang auf dieses wunderschöne Phänomen verzichten. Grund dafür war eine ganz spezielle geometrische Ausrichtung der Umlaufbahn, auf der sich die Internationale Raumstation (ISS) befunden hat. Sie erreichte einen sehr hohen Beta-Winkel: Ihr Bahnverlauf war fast identisch mit der Tag-Nacht-Grenze der Erde. „Wir tasteten uns auf dieser Linie entlang, waren durchgehend der Sonneneinstrahlung ausgesetzt und flogen niemals in den Schattenraum unseres Planeten hinein“, erläutert Maurer. Auf der Raumstation sei es nicht dunkel geworden. Vergleichbar mit den Polarnächten im Norden Europas.
Die Erde habe immer im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung gelegen. „Die eine Hälfte der Kugel war so dunkel, dass sie sich kaum vom schwarzen Universum unterschieden hat“, erzählt der 51-Jährige weiter. Die andere Hälfte hingegen sei bedeckt gewesen mit weißen Wolken, die vom schräg einfallenden Licht beleuchtet wurden. Ihre Helligkeit habe Landschaften, Städte und Ozeane verschluckt. „Anfangs war der Anblick faszinierend“, sagt der Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde (Esa). Allerdings sei er auch froh gewesen, als sich der Beta-Winkel nach ein paar Tagen verringerte, die ISS die Tag-Nacht-Grenze verließ und er endlich noch mal die Erdoberfläche erkennen konnte.
Inzwischen genießt der saarländische Himmelsstürmer wieder wie gewohnt die zahlreichen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge – und die Leser der Saarbrücker Zeitung tun es ihm gleich. In den vergangenen Wochen haben sie den Feuerball von der Erde aus beobachtet und mit ihren Kameras bestmöglich in Szene gesetzt. Mit ihren Fotos grüßen sie Astronaut Maurer und beweisen, dass das Naturschauspiel, auch von unserem Planeten aus betrachtet, wirklich spektakulär aussehen kann.
SZ-Leser Thorsten Graff aus Schmelz hat den sechsten Teil der SZAktion „Mir sprooche üwwerALL“gewonnen.