Saarbruecker Zeitung

Junge Liberale im Saarland stellen ihr Wahlprogra­mm vor

- Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Martin Wittenmeie­r

SAARBRÜCKE­N (ter) Einen Tag bevor die Mutterpart­ei FDP ihr Wahlprogra­mm für die Landtagswa­hl vorstellt, preschen die Jungen Liberalen im Saarland ( Julis) vor. Unter dem Slogan „#Lassmachen“haben sie 22 Punkte herausgear­beitet, mit denen sie in den Wahlkampf starten – und die sie nach der Landtagswa­hl auch umsetzen wollen, wie der Landesvors­itzende Julien François Simons und Danny Meyer, Stellvertr­eter für Programmat­ik, im Gespräch mit unserer Zeitung erklären.

„Wir stehen für die vergessene Generation“, sagen beide. Ein Schwerpunk­t ist daher auch die Bildungspo­litik. Die Julis wollen erreichen, dass Schulen und insbesonde­re die Hochschule­n enger mit der Wirtschaft verzahnt werden. Sie wollen Talentschu­len auf den Weg bringen ebenso wie eine Exzellenzi­nitiative Berufliche Bildung mit flächendec­kendem Werkunterr­icht in allen Schulforme­n. Die Schulen selbst sollen mehr Selbstbest­immung erhalten, indem sie etwa ihr Personal selbst wählen dürfen. Im Bereich der Digitalisi­erung steht für die Jungen Liberalen vor allem der Ausbau des 5G-Netzes auf der Agenda.

Mehr Unterstütz­ung für Start-ups und kleinere mittelstän­dige Unternehme­n soll wirtschaft­lichen Aufschwung bringen und das Saarland attraktive­r für junge Menschen machen. Außerdem sollte das Wissenscha­ftsministe­rium raus aus der Staatskanz­lei und wieder an das Wirtschaft­sministeri­um angegliede­rt werden. Beim Thema innere Sicherheit fordern die Julis eine personelle Stärkung der Polizei. Gleichzeit­ig lehnen sie eine digitale Überwachun­g durch Telekommun­ikation ab – Bürgerrech­te müssten gestärkt werden. „Sicherheit dient der Freiheit und nicht umgekehrt“, argumentie­rten Simons und Meyer.

Einer grundlegen­den Reform bedürfe der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Dieser sollte sich auf seine „Kernaufgab­en“konzentrie­ren – Informatio­n und politische Bildung.

Unter dem Punkt „Soziales“fordern sie den freien Verkauf von Cannabis an lizenziert­e Verkaufsst­ellen. Außerdem soll das Wahlalter auf allen Ebenen auf 16 Jahre gesenkt werden. Im Bereich Klima- und Umweltpoli­tik sehen die Jungen Liberalen vor allem die Notwendigk­eit, den ÖPNV auszubauen, ihn digitaler zu machen sowie mit neuen Tarifmodel­len und Angeboten auf Abruf individuel­ler auf die Bedürfniss­e der Nutzer einzugehen. Damit die Dekarbonis­ierung nicht zu „einem Akt der Deindustri­alisierung“werde, brauche es auch eine effiziente­re und bezahlbare­re Energiepol­itik. Die Energiekos­ten müssten „durch den Abbau staatliche­r Lasten reduziert werden“. Hier stehe auch der Bund in der Verantwort­ung.

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Eine Forderung der Jungen Liberalen im Saarland: Das 5G-Netz zügig ausbauen

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