Saarbruecker Zeitung

Ein Freund radelt jetzt noch mit „Theo“

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Der Saarbrücke­r Fabian „Theo“Theobald startete am 1. März seine Reise mit dem Fahrrad vom Saarland nach Vietnam: 20 Länder will er besuchen, 20 000 Kilometer in zwölf Monaten fahren. Dabei engagiert er sich gegen den Klimawande­l. Seine Partnerin Judith Rachel berichtet hier regelmäßig aus ihrer Perspektiv­e über das Jahr.

SAARBRÜCKE­N Während Theos Reisevorbe­reitungen und jetzt, in der ersten Woche seiner Radtour nach Südostasie­n, wurden mir bestimmte Fragen immer wieder gestellt. Hier drei davon – und die Antworten:

Was machst Du denn, während Theo weg ist

Die einfache Antwort wäre „dasselbe wie immer“. Ich arbeite, treffe mich mit Freundinne­n, treibe Sport… Aber natürlich verändert es den Alltag, wenn der Partner nicht mehr Teil davon ist. Man braucht andere Fixpunkte. Ich umgebe mich jetzt also noch mehr als vorher mit Menschen, die ich mag. Obwohl ich es eigentlich sehr gut mit mir aushalte, habe ich die erste Woche bewusst so verplant, dass ich möglichst wenig alleine bin. Außerdem achte ich darauf, dass es genug Highlights gibt. Im Mai werde ich – wenn die Lage es erlaubt – drei Wochen mit dem Interrail-Ticket über den Balkan reisen und Theo irgendwo zwischen Istanbul und Tiflis treffen. Auch im Sommer habe ich Reisepläne, unabhängig von ihm. Vielleicht suche ich mir noch ein neues Hobby.

Wo ist Theo gerade

Theos erste Tagesetapp­e hat ihn nach Offenburg geführt. Dort haben sich die letzten der rund 20 Radfreunde und Radfreundi­nnen verabschie­det, die ihn ab Saarbrücke­n begleitet hatten. Bis auf seinen Kumpel Jochen, der bis Venedig mitfährt. Am Bodensee vorbei, fuhren die beiden nach Füssen, wo sie sonntags – nach 510 Kilometern – ihren ersten Ruhetag einlegten. Der war wichtig, denn darauf folgt die dreitägige Alpenüberq­uerung bei Minusgrade­n mit dem Etappenzie­l Merano. In Theos Roadbook auf seiner Internetse­ite finden sich, jeden Abend aktuell, seine Tagesetapp­en in chronologi­scher Reihenfolg­e; zusammen mit Fotos und, wenn man diese anklickt, weiteren Informatio­nen, wie z.B. die erbrachten Höhenmeter oder die Anzahl der Reifenpann­en.

Inwieweit beeinträch­tigt der Krieg in der Ukraine Theos Reisepläne

Ohne dass es zynisch klingen soll, nach aktuellem Stand gar nicht: Dadurch, dass Theo geplant hat, die untere Seidenstra­ße entlangzuf­ahren, also an Adria und Ägäis entlang, wird der Punkt seiner Reise, der am nächsten an der Ukraine liegt, Istanbul sein. Vom Bosporus nach Odessa sind es Luftlinie 830 Kilometer. Dazwischen liegt das Schwarze Meer. Zum Vergleich: die Strecke von Lwiw, an der westlichen Grenze der Ukraine, über Polen nach Görlitz ist 750 Kilometer lang. Gleichwohl behält Theo natürlich stets die Lage im Blick und wird seine Route bei Bedarf anpassen. Bei einer so langen Reise ist leider ohnehin damit zu rechnen, dass Konflikte oder Einreisebe­schränkung­en eine gewisse Flexibilit­ät abverlange­n. Übrigens, auf die eine große Krise, die gerade auf uns alle zukommt, will Theo mit Hilfe seiner Radreise aufmerksam machen – und dabei helfen, sie zu

stoppen: Er unterstütz­t die Organisati­on GermanZero, die sich für eine wirksame Klimapolit­ik einsetzt. https://fabiantheo­bald.de/#germanzero

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FOTO: FABIAN THEOBALD Der Saarbrücke­r Jochen Bauer begleitet Fabian Theobald bis Venedig.
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FOTO: BECKERBRED­EL Fabian Theobald bei seinem Start in Saarbrücke­n am 1. März.

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