Spargelzeit statt Frühling
Es ist an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden. Einen „Aufbruch“hatte die Ampelkoalition versprochen. Deswegen gilt es auch, die Jahreszeiten neu zu definieren.
So kann das Wort „Frühling“eigentlich unmöglich noch politisch korrekt sein. Schließlich ist „ling“eine Verniedlichung, die wenig Respekt vor dieser beliebten Jahreszeit erkennen lässt. Und „früh“klingt irgendwie unreif.
Das stimmt zwar in Bezug auf die Natur, sollte aber nicht so bezeichnet werden. Schließlich heißt der
Herbst ja auch nicht Spätling, da muss schon eine gewisse Gleichberechtigung gelten.
Außerdem möchte der Frühling, der zwischen Sommer- und Winterwetter gerade seine Identität sucht, sich nicht auf eine Temperaturanforderung festlegen lassen. Besser wäre, sich auf das zu konzentrieren, was ihn besonders attraktiv macht: die Spargelzeit. Diese wiederum kann unterteilt werden in Spargel-Frühzeit, Spargel-Hochzeit, Spargel-Spätzeit und Spargel-Endzeit – musikalisch untermalt durch Vivaldis dann umbenannten Zyklus „Die vier Spargelzeiten“.