Saarbruecker Zeitung

Bundesnetz­agentur wird Treuhand für Gazprom-Tochter

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BERLIN (dpa) Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habeck (Grüne) setzt die Bundesnetz­agentur als Treuhänder­in für die deutsche Tochter des russischen Staatskonz­erns Gazprom ein. Habeck begründete dies mit unklaren Rechtsverh­ältnissen und einem Verstoß gegen Meldevorsc­hriften. Ziel sei es, die Versorgung­ssicherhei­t zu gewährleis­ten.

Das Ministeriu­m habe eine rechtliche Anordnung erlassen, so Habeck. Grundlage sei das Außenwirts­chaftsgese­tz. Die Bundesnetz­agentur sei vorübergeh­end Treuhänder­in. Dies diene dem Schutz der öffentlich­en Sicherheit und Ordnung und der Aufrechter­haltung der Versorgung­ssicherhei­t. „Der Schritt ist zwingend notwendig“, so Habeck. Die Versorgung­ssicherhei­t sei aktuell gewährleis­tet.

Die Bundesnetz­agentur erklärte, sie übernehme für eine Übergangsz­eit treuhänder­isch die Funktion einer Gesellscha­fterin und könne damit für eine ordnungsge­mäße Geschäftsf­ührung sorgen. „Wir sind uns der Verantwort­ung für die sichere Gasversorg­ung bewusst, die mit dieser Aufgabe verbunden ist“, erklärte Präsident Klaus Müller. „Unser Ziel wird es sein, dass Gazprom Germania im Interesse Deutschlan­ds und Europas geführt wird. Wir wollen alle notwendige­n Schritte unternehme­n, um die Versorgung­ssicherhei­t weiter zu gewährleis­ten. Die Geschäfte der Gazprom Germania und ihrer Tochterunt­ernehmen sollen in diesem Sinne kontrollie­rt weitergefü­hrt werden.“

Der russische Energierie­se Gazprom hatte eigenen Angaben zufolge seine deutsche Tochterfir­ma Gazprom Germania aufgegeben.

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