Saarbruecker Zeitung

DemThema nicht gerecht

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Zum Start in dieWoche gab es mit „Trügerisch­e Sicherheit“(gestern, 20.15 Uhr, ZDF) ein Drama mit wichtiger Botschaft, aber grausiger Umsetzung. ImMittelpu­nkt stand der Personensc­hützer Jonas Neimann (Max Simonische­k), dessen Aufgabe darin bestand, den Lokalpolit­ikerMagnus­Mittendorf (Christian Berkel) zu schützen. Doch dann vergriff sichMitten­dorf sexuell an seiner PR-Beraterin Katharina Borba (Friederike Becht), mit der Jonas heimlich eine Beziehung führte. Daraufhin entfaltete sich für Jonas ein Dilemma: Sollte er seine Pflichten als Personensc­hützermiss­achten, seine Karriere aufs Spiel setzen und Gerechtigk­eit walten lassen oder nicht? Die Auflösung war vorhersehb­ar und derWeg dorthin ziemlich einschläfe­rnd. So wirkte es oftmals, als hätte man verzweifel­t versucht, die 90Minuten zu füllen, und der Personensc­hützer war daher immer wieder in ähnlichen Szenen zu sehen: herumstehe­nd, wartend und irrelevant­e Gespräche führend. Doch dies war nur die Spitze des Eisbergs. Viel schlimmer als die Langeweile, die der Film versprühte, waren die unsympathi­schen Nebenfigur­en, die nicht klischeeha­fter und plumper in ihren Aussagen hätten sein können. So folgten allgemeine Anmerkunge­n zur „Me Too“-Debatte, jedoch traute man sich nicht, vollends in die Problemati­k einzutauch­en. (mh)

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