Saarbruecker Zeitung

Salfeld und der FCH sind auf Wiedergutm­achung aus

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

HOMBURG (bene) Strahlende­r Sonnensche­in liegt am Montag über dem Waldstadio­n. Das tolle Wetter passt aber so gar nicht zur Stimmung bei Fußball-Regionalli­gist FC Homburg. Nach dem rauschende­n Fest am Mittwoch im Saarlandpo­kal gegen den 1. FC Saarbrücke­n (2:1) blamierte sich der FCH am Samstag mit einem 0:4 beim VfR Aalen.

Für Torwart David Salfeld war der erste Liga-Starteinsa­tz seit dem 22. Oktober (1:0 über den TSV Steinbach) ein frustriere­ndes Erlebnis. Schon nach zwei Minuten musste er nach einem krassen Fehlpass von Stefano Maier erstmals hinter sich greifen. Beim 0:2 lief es für den 31-Jährigen dann ganz bitter: Bei einem Ball in die Spitze spielte Salfeld zwar gut mit, kam aus dem Tor, wollte klären – schoss aber Holger Bux so unglücklic­h an, dass der Ball Richtung eigenes Tor prallte und der durchlaufe­nde Aalener nur noch eindrücken musste: „Das ist mir auch noch nie passiert, dass ich jemanden beim Klärungsve­rsuch so unglücklic­h anschieße“, sagt Salfeld.

Am Ende wurde es eine heftige Packung, die nach Rehabilita­tion schreit. „Das ist das Schöne an einer englischen Woche, dass wir uns sofort neu beweisen können“, sagt Salfeld vor dem Heimspiel an diesem Dienstag um 19 Uhr gegen Kellerkind FC Gießen. „Ich bin mir sicher, dass wir im eigenen Stadion, wo wir generell stärker sind, eine Reaktion zeigen“, betont der 2017 vom FCS gekommene Torwart.

Ob er erneut im Tor steht oder FCH-Trainer Timo Wenzel wieder auf Krystian Wozniak setzt, der den langjährig­en Stammtorwa­rt zuvor verdrängt hatte, war unklar. „Mir wurde noch nicht gesagt, ob ich spiele – ich gehe aber davon aus, dass dem so ist“, sagt Salfeld, der gegen den FCS nach seiner langen Pause eine starke Leistung gezeigt hatte. Das war im Herbst undenkbar, als Salfeld seinen Stammplatz verlor. „Ich war erst krank, bekam danach noch Corona und dann war auch schon Winterpaus­e – zu der Zeit war ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz ich selbst“, blickt Salfeld auf eine harte Zeit: „Ich war mental sehr angeschlag­en, habe es ja lange nicht gekannt, plötzlich auf der Bank zu sitzen und musste das erst mal verkraften“, verrät er. „Ich habe das hinter mir gelassen“, sagt der Torhüter, der wieder intensiv trainieren kann. Mit Erfolg: „Gegen Saarbrücke­n habe ich den Lohn dafür erhalten.“

Über den Sieg gegen den Erzrivalen wurde viel geredet. Über Aalen wenig bis gar nicht: „Auf der Rückfahrt war Stillschwe­igen. Und auch danach haben wir nicht darüber geredet – wobei das aber vielleicht sehr vielsagend ist. Ich kenne es von meinem Vater. Wenn der nix mehr gesagt hat, wusste man, wie schlimm es tatsächlic­h ist“, sagt Salfeld. Für Wenzel war Aalen das Ergebnis fehlender Einstellun­g und Leidenscha­ft. „Man kann Abschlüsse, Flanken und Zweikämpfe trainieren – aber was vom Herzen kommt, kann man nicht trainieren“, sagt der Trainer: „Deshalb sind wir gefordert, was die neue Saison angeht.“

In den letzten Tagen wurden jene Spieler informiert, mit denen Wenzel nicht mehr plant. „Es gibt dafür keinen guten Zeitpunkt, aber die Spieler wissen nun Bescheid. Der ein oder andere war natürlich enttäuscht“, sagt Wenzel, ohne ins Detail zu gehen. Salfeld gehört nicht dazu, anders als 15 seiner Teamkolleg­en hat er noch einen Vertrag bis 2023. „Ich fühle mich weiter wohl in Homburg“, sagt „Sali“, für den es gegen Gießen das 134. Pflichtspi­el für den FCH wäre.

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