Grüne Jugend fordert nach Wahlniederlage Aufarbeitung
SAARBRÜCKEN (ter) Nach der Wahlschlappe der Grünen drängt die Grüne Jugend auf eine Aufarbeitung. In einem parteiinternen Papier fordert die Parteijugend „basisdemokratische und mitgliederoffene Formate, um die Wahlniederlage kritisch zu analysieren“, sagt die Sprecherin der Grünen Jugend Saar, Jeanne Dillschneider. „Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass wir dringend besser darin werden müssen, unsere Konflikte zu lösen. Konflikte entstehen immer dort, wo Menschen sind. Es kommt allerdings darauf an, wie wir mit den Konflikten umgehen.“Aus diesem Grund sollen in der Mutterpartei sogenannte Awarenessteams oder eine Ombudsperson nach dem Vorbild der Grünen Jugend eingeführt werden. „Dieses Team besteht aus gewählten Menschen, die sonst keine Ämter bekleiden dürfen und deren Aufgabe es ist, objektiv und neutral Konflikte zu erfassen und zu lösen.“
Der Kritik, dass die Grünen zu unerfahren seien, widerspricht Dillschneider. „Es fehlt uns mitnichten an erfahrenen Mitgliedern. Vielmehr müssen wir Erfahrungswerte innerhalb des Verbandes weitergeben, neue und junge Mitglieder stärken und ihnen das Rüstwerk geben, um entsprechende Erfahrungen zu sammeln“, sagt sie. Andere Vorschläge betreffen die bessere Vernetzung auf kommunaler Ebene, eine verbesserte digitale Plattform und eine Stärkung der programmatischen Arbeit.
Entscheidend für die Grünen sei es, Vielfalt zu fördern und diese Werte auch zu repräsentieren, sagt Dillschneider. „Statt Möglichkeiten zu suchen, das Frauenstatut zu umgehen, müssen unsere Ressourcen genutzt werden, um es weiterzuentwickeln“und Frauen im Verband gezielt zu stärken. Das Fundament der Partei bildeten junge Menschen, die fortschrittliche Ideen vorantreiben würden. „Aus diesem Grund fordern wir zwei feste, quotierte Sitzplätze im Landesvorstand der Grünen Saar. Die Aufgabe dieser Sitze ist die Koordination zwischen den verschiedenen Interessen, sowie ein besserer Austausch.“Außerdem soll eine Kooptierung der Grünen Hochschulgruppe angestrebt werden.