Saarbruecker Zeitung

Gastfamili­en für Studenten aus Madagaskar gesucht

Die Gruppe aus Madagaskar reist in der ersten Juni-Woche nach Saarbrücke­n und besichtigt dann in Leipzig und Dresden historisch wichtige Orte.

- VON HÉLÈNE MAILLASSON Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Frank Kohler

SAARBRÜCKE­N Sie kommen von unterschie­dlichen Flecken der Insel und studieren seit ein paar Jahren Germanisti­k, doch Deutschlan­d kennen sie bisher nur aus Büchern und Filmen. Das soll sich bald ändern. Im Juni wird eine Gruppe Germanisti­kstudenten aus Antananari­vo auf Madagaskar eine Studienrei­se antreten. Unter dem Motto „Spuren des Wandels in Ost- und Westdeutsc­hland“sollen die 13 Studierend­en aus unterschie­dlichen Semestern zwischen 20 und 25 Jahren zusätzlich zum Besuch der Universitä­ten einige Erinnerung­sorte besichtige­n und über deren Bedeutung für die deutsche Geschichte reflektier­en. Auf dem Programm der Reise stehen Hospitatio­nen, Workshops und der Austausch mit deutschen Studierend­en.

Neben Stationen in Dresden und Leipzig werden sie vom 1. bis 8. Juni in Saarbrücke­n sein. Für sie und ihre vier Begleiteri­nnen sucht der Deutsche Akademisch­e Austauschd­ienst (DAAD), der die Reise organisier­t, nun Gastfamili­en in der Landeshaup­tstadt. „So sollen die Studierend­en nicht nur unter sich bleiben, sondern auch ihre Sprachkenn­tnisse anwenden können“, erklärt Organisato­rin Mariele Eichholz, die selbst zwölf Jahre in Saarbrücke­n gelebt hat und nun als Lektorin für den DAAD an der Universitä­t in Antananari­vo arbeitet. „Durch die Organisati­on der Studienrei­se möchte ich den Studierend­en die Möglichkei­t geben, über den Tellerrand zu blicken und die deutsche Kultur und Sprache hautnah zu erleben“, sagt sie. Darüber hinaus hofft sie, dass die Studienrei­se vielleicht ein erster Schritt zu einer längerfris­tigen Kooperatio­n zwischen den Universitä­ten in Antananari­vo und Saarbrücke­n sein könnte. Wichtig ist, dass der Wohnort der Gastfamili­en mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln von der Saarbrücke­r Innenstadt aus erreichbar ist.

Finanziert wird das Projekt vom DAAD und über ein eigenes Crowdfundi­ng, damit die Studierend­en unabhängig von ihrer finanziell­en Situation teilnehmen können. Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Laut dem Internatio­nalen Währungsfo­ns liegt das Bruttoinla­ndsprodukt (nominal) pro Einwohner bei rund 462 USDollar (zum Vergleich Deutschlan­d: 46 216). Nach Angaben der Welthunger­hilfe leben dort 90 Prozent der rund 28 Millionen Einwohner unter der Armutsgren­ze.

Gastfamili­en können sich bis 22. April bei Mariele Eichholz unter projets.daad. madagascar@gmail.com melden.

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FOTO: DAAD Diese Germanisti­k-Studenten kommen im Juni nach Saarbrücke­n und suchen Gastfamili­en, bei denen sie eine Woche wohnen können.

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