Von Industrie geprägt und doch im Grünen
Die Stadt Friedrichsthal mit ihren drei Stadtteilen Friedrichsthal, Bildstock und Maybach ist wie viele Städte und Gemeinden im Saarland geprägt vom Bergbau und der Glashüttenindustrie. Doch als Stadt mitten im Grünen hat sie durch ihre Naherholungsgebiete und ihre gute Infrastruktur den Bürgern viel Lebens- und Wohnqualität zu bieten.
In den letzten Jahren hat sich ein rasanter Strukturwandel vollzogen. Heute sind viele Unternehmen der Stadt führend auf den Gebieten Maschinenbau, Regel- und Lüftungstechnik, Mikrosystem- und Kommunikationstechnik. Namhafte Handelsunternehmen haben sich hier niedergelassen. Leistungsfähige Handwerks- und Gewerbebetriebe strahlen mit ihren Angeboten über die Stadtgrenzen hinaus.
„Natürlich gibt es überall und allerorts Nachholbedarf, das ist in Friedrichsthal mit seinen Stadtteilen nicht anders. Doch die Bürger finden alles für das tägliche Leben, Naturnähe, Wald, Sportanlagen. Wir sind auf angemessenem Niveau rundum versorgt“, sagt Bürgermeister Christian Jung. Selbst von Geburt an Friedrichsthaler ist er hier fest verwurzelt, pflegt engen Kontakt mit den Vereinen und liebt die Nähe zu den „netten und freundlichen“Menschen. Auch den Kontakt zu den Nachbarkommunen wie Saarbrücken und Sulzbach schätzt der Bürgermeister. Bürgermeister Christian Jung, hat natürlich Ziele und Wünsche für seine Stadt. Gemeinsam mit dem Stadtrat will er kommunale Vorhaben entwickeln und umsetzen. So ist ein großes Projekt die Neugestaltung des Hoferkopf.
Der „Hausberg“soll durch einen Aussichtsturm eine Aufwertung sowohl für Naherholungssuchende als auch für die touristische Nutzbarkeit erhalten.
Zwar befindet sich oben bereits eine Hüttenanlage, womit die Gastronomie abgebildet ist. Doch für Besucher, die „nur“die Natur genießen wollen, lässt die Infrastruktur zu wünschen übrig. So sollen die Wegeverbindungen zur Anlage und den großen Platz verbessert und die Sanitäranlagen auf Vordermann gebracht werden. „Eine gute Infrastruktur ist die Grundlage für jedes Projekt. Für ein Gesamtkonzept wird zuerst eine Studie in Auftrag gegeben, wobei uns der Regionalverband unterstützt“, so Jung. Doch: „Gut Ding will Weile haben.
Es nutzt niemandem etwas, solche Projekte übers Knie abbrechen zu wollen.“
Der Ausbau von Schulstandorten, die Digitalisierung, der Glasfaserausbau stehen zur Weiterentwicklung der Stadt ebenfalls ganz oben auf der Agenda. Für den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof interessiert sich ein privater Investor. Für den Rechtsschutzsaal konnte die Stadt Gelder aus öffentlichen Töpfen generieren, die über die nächsten vier, fünf Jahre verteilt fließen.
So ein altes Klinkergebäude hat seine Schwächen und Tücken, die bei der Neugestaltung und künftigen Nutzung berücksichtig werden müssen. So muss auch das Dach erneuert werden, der große Saal im Obergeschoss ist bisher nur über eine Treppe zu er
Der Glashüttenpark gehört zu einer der grünen Lungen Friedrichsthals.
reichen und damit nicht behindertengerecht. Hier soll ein Aufzug Abhilfe schaffen. Der durchaus eine künstlerische Gestaltung erhalten soll unter dem Motto „Kunst am Bau“ebenso die Bühne im großen Saal. Die Sanitärräume befinden sich im Keller, sie sollen ins Erdgeschoss. Das Thema Gastronomie gestaltet sich schwierig. Eine „Teeküche“mit Thekenatmosphäre, die bei Veranstaltungen durch Catering aktiviert werden könnte, ist eine Idee.
Die perspektivischen Überlegungen schließen alle Alters- und Interessengruppen mit ein. Von bildungshungrigen Schülern bis hin zu Studiengängen in Heimatkunde für Ältere und kulturelle Veranstaltungen wird der Bogen gespannt. Da reicht es nicht aus, „einfach etwas an die Wand zu hängen“. „Wir streben eine flexible Nutzung an, die sowohl die Geschichte widerspiegelt als auch Raum für Neues bietet“, erläutert der Bürgermeister. Geschichte soll erlebbar und erfahrbar gemacht werden durch museale Installationen. Die auch die Verbundenheit mit Nikolaus Warken zum Ausdruck bringen sollen. Nikolaus „Eckstein“
Warken war ein deutscher Bergmann, Streikführer bei Arbeitskämpfen im Saarrevier sowie von 1889 bis 1893 Vorsitzender des Rechtsschutzvereins für die bergmännische Bevölkerung des Oberbergamtsbezirks Bonn.
Und last but not least machen die Naherholungsgebiete die Stadt lebens- und liebenswert. Das Landschaftsschutzgebiet am Quierschieder Kopf ist wegen seiner Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes und zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes unter Schutz gestellt worden.
Die Weiheranlage im Trenkelbachtal wurde für viele Vogelarten unter Schutz gestellt. Das Schutzgebiet „Am Grühlingswäldchen“dient der Erhaltung und Entwicklung eines Grüngürtels innerhalb der bebauten Ortslage. Das Biotop „Hesswiese Neuwies“dient der Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines durch verschiedene Vegetationsgemeinschaften geprägten Lebensraumes.