Saarbruecker Zeitung

Eric Schneider ist der neue „Mister Reden“

Neustart für den Erlebnisor­t Reden: Ein nachhaltig­es Tourismusk­onzept ist das Ziel. Ab sofort kümmert sich Eric Schneider aus Riegelsber­g als Standortma­nager darum.

- VON HEIKE JUNGMANN

LANDSWEILE­R-REDEN Ein strahlende­s Lächeln kam zum Vorschein, als Eric Schneider fürs Foto vor seiner Arbeitsstä­tte Am Bergwerk 10 in Reden die Maske lüftete. Der neue Standortma­nager für den Erlebnisor­t Reden freut sich auf die Herausford­erung, die seit dem 1. April auf ihn wartet. „Erhebliche­s Potenzial“sieht der 52-jährige Riegelsber­ger in dem außergewöh­nlichen Areal rund um und auf der Halde. „Hier lässt sich mit Sicherheit einiges bewegen.“Eric Schneider, gelernter Reiseverke­hrskaufman­n und Wirtschaft­singenieur, hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Tourismus und kennt den Standort aus seiner früheren Tätigkeit bei der Tourismusz­entrale des Saarlandes sowie bei Gondwana, wo er in Marketing und Vertrieb gearbeitet hat.

Sicher mit ein Grund, warum sich die Partner des Letter of Intent (Absichtser­klärung), der vor einem Jahr gemeinsam vom Land, der Industriek­ultur Saar (IKS), dem Landkreis Neunkirche­n und der Gemeinde unterzeich­net wurde, für den 52-Jährigen entschiede­n haben. Wesentlich­er Inhalt der Absichtser­klärung war die Etablierun­g eines kommunalen Standortma­nagements. Schneider ist gleichzeit­ig Geschäftsf­ührer des im Dezember neu gegründete­n Zweckverba­ndes Erlebnisor­t Reden. Dessen Vorsitzend­er ist Landrat Sören Meng, sein Stellvertr­eter der Schiffweil­er

Bürgermeis­ter Markus Fuchs. Den Hintergrun­d erläuterte der Landrat bei der offizielle­n Vorstellun­g des Standortma­nagers an seinem künftigen Arbeitspla­tz in den Räumen der Tourismus- und Kulturzent­rale ( TKN) des Landkreise­s.

Land, Kreis und Gemeinde Schiffweil­er wollten ihre Kräfte bündeln. Grundlage sei der Zweckverba­nd, in dem der Standortma­nager kommunal und direkt vor Ort verankert sei. „Die Steuerung liegt also in kommunaler Hand“, betonte Meng. Das Land beteilige sich weiterhin finanziell an der Weiterentw­icklung des Standortes. Der Zweckverba­nd hat einen Haushaltsp­lan mit einem Volumen von 450 000 Euro für 2022.

Jeweils 150 000 Euro stammen von Kreis und Gemeinde. Das Bildungsmi­nisterium, die IKS GmbH und das Finanzmini­sterium steuern jeweils 50 000 Euro bei.

Bildungs- und Kulturstaa­tssekretär Jan Benedyczuk, der dem Aufsichtsr­at der IKS vorsitzt, weiß nach eigenen Worten als „Kind des Saarlandes“, welche Bedeutung Industriek­ultur für dieses Land habe. Gerade am Erlebnisor­t Reden lägen „wunderschö­ne Schätze“in den Depots des Landesdenk­malrates, die es zu zeigen lohne. Das Land stehe hinter der kommunalpo­litischen Eigenveran­twortung, werde die Entwicklun­gen des Erlebnisor­tes jedoch weiterhin finanziell unterstütz­en. Als es darum ging, eine Misses oder einen Mister Reden zu suchen, sei von vorneherei­n klar gewesen, dass diese Person nicht alles allein „wuppen“könne. „Der Standortma­nager muss auch Kapital haben, mit dem er arbeitet“, betonte Benedyczuk. Entspreche­nde Finanztöpf­e des Landes und bevorzugte­rweise der EU sollen dafür angezapft werden.

Der Staatssekr­etär ist überzeugt: „Im Netzwerk der industriek­ulturellen Stätten kann Reden eine gute Rolle spielen.“

Das Mitsprache­recht der Kommunen betonte auch der Geschäftsf­ührer der IKS, Valentin Holzer, ausdrückli­ch. Um den Tourismuss­tandort weiterzuen­twickeln, sei es erforderli­ch, dass die Politik, die Verwaltung und die Bürgerinne­n und Bürger vor Ort Einfluss auf Entscheidu­ngen hätten. Nur so schaffe man Akzeptanz.

Wichtige Entscheidu­ngen stehen bekanntlic­h beim Ausbau der Infrastruk­tur auf der Halde an. Schiffweil­ers Bürgermeis­ter Markus Fuchs erklärte, dass man „mitten im Verfahren“stecke und kurz vor der Offenlegun­g der Planungen. Erwartet werde in Kürze die Stellungna­hme des Landesamts für Umwelt und Arbeitssch­utz. Erst wenn das Verfahren in trockenen Tüchern sei, könne man auch mit Bewerbern für die Bewirtscha­ftung der Bergmannsa­lm in Gespräche treten, informiert­e Valentin Holzer. Deshalb habe man mit der jetzigen Betreiberi­n der Alm Food bis zum Ende der Sommersais­on verlängert, um für eine verlässlic­he Bewirtung zu sorgen. Kernaufgab­e des neuen Standortma­nagements wird es nach Angaben des Zweckverba­nds sein, ein nachhaltig­es Tourismusk­onzept zu erarbeiten und umzusetzen. Eric Schneider selbst will in der nahen Zukunft Reden auch bei weniger schönem Wetter als Naherholun­gsziel etablieren. So könne man beispielsw­eise die historisch­en Gebäude stärker für Ausstellun­gen nutzen.

Mittel- und langfristi­g wolle er Kontakte zu neuen Partnern und Investoren aufbauen und die Verbundenh­eit und Identifika­tion der Bevölkerun­g mit dem Standort stärken: „Ich sehe hier ein erhebliche­s Entwicklun­gspotenzia­l hin zu einem Leuchtturm­projekt.“

„Ich sehe hier ein erhebliche­s Entwicklun­gspotentia­l hin zu einem Leuchtturm­projekt.“Eric Schneider Neuer Standortma­nager Reden

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FOTO: HEIKE JUNGMANN Eric Schneider aus Riegelsber­g ist seit dem 1. April Standortma­nager für den Erlebnisor­t Reden.

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