Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r, Michaela Heinze Ulrich Brenner

Die „Neue Osnabrücke­r Zeitung“schreibt zu prorussisc­hen Demonstrat­ionen:

Die Versammlun­gsfreiheit ist in einer Demokratie ein hohes Gut, auch wenn die Botschaft der Demonstrie­renden noch so konträr zur eigenen Meinung sein mag. Verbieten lassen sich die als Friedensde­mos deklariert­en Autokorsos so einfach nicht. Und das wäre auch ein Fehler. Umso wichtiger ist es, den Initiatore­n und Teilnehmer­n klare Grenzen aufzuzeige­n. Deshalb sollten Polizei und Ordnungsbe­hörden genau hinschauen und jegliche rechtliche­n Verstöße konsequent zur Anzeige bringen. Denn Versammlun­gsfreiheit hört dort auf, wo Gesetze gebrochen werden.

Dazu meint die „Badische Zeitung“(Freiburg):

Der ukrainisch­e Botschafte­r Andrij Melnyk hat am Sonntag ein generelles Verbot russischer Flaggen auf Demonstrat­ionen hierzuland­e gefordert, weil sie Putins Angriffskr­ieg verherrlic­hten. Das zielt auf die große Herausford­erung ab, der Polizei und Staatsschu­tz bei ProRusslan­d-Demos begegnen. Wo ist die Grenze zu ziehen zwischen dem Auszuhalte­nden und dem Nicht-mehr-zu-Tolerieren­den? Die Bundesrepu­blik hat die Versammlun­gsfreiheit sehr hoch angesiedel­t, im Grundgeset­z verankert und im Versammlun­gsgesetz definiert. (...) Es ist die Ordnungsma­cht, die das ertragbare Maß, definiert in Gesetzen und Erlassen, im Auge haben muss. Das kann je nach Situation, Kontext und Verlauf der Proteste, schwierig sein. (...) Wo die russische Fahne noch aushaltbar ist, kann sie in Verbindung mit dem „Z“-Symbol oder dem Sankt-Georgs-Band des Kriegstrei­bers ein Zuviel bedeuten. Deshalb geht Melnyks pauschale Forderung zu weit.

Die „Märkische Oderzeitun­g“(Frankfurt/Oder) meint zum Ausbau der Windkraft:

Und jetzt fällt auch noch das russische Gas aus, das für die KlimaTrans­formation fest eingeplant war. So richtig der Ausbau der Erneuerbar­en deswegen ist: Indem die Regierung nur auf diese eine Karte setzt, betreibt sie ein wirtschaft­spolitisch­es Hochrisiko­spiel.

Die „Neue Presse“(Coburg) kommentier­t die Frankreich-Wahl:

Wenn die Populisten in den Élysée einziehen, wird in ganz Europa vieles anders. Mit Frankreich im Westen der EU und Ungarn im Osten wären russlandfr­eundliche und deutschfei­ndliche Kräfte an der Macht. Es ist zu hoffen, dass dies den französisc­hen Wählern bis zum zweiten Wahlgang bewusst wird. Frankreich braucht nun einen richtigen Wahlkampf, mit Engagement statt Wegschauen, Argumenten statt Fake News. Allzu viel steht auf dem Spiel.

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