Saarbruecker Zeitung

Drei Millionen Corona-Impfdosen stehen vor der Vernichtun­g

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BERLIN (jd/mün) Bis Ende Juni droht die Vernichtun­g von etwa drei Millionen Dosen Corona-Impfstoff in Deutschlan­d. Die Zahl nannte ein Sprecher des Gesundheit­sministeri­ums am Montag. Man habe momentan mehr Impfstoff zur Verfügung als genutzt werde und gespendet werden könne. Die internatio­nale Impfstoffi­nitiative Covax nehme zum Beispiel zurzeit keine Spenden mehr an. „Deswegen besteht durchaus eine Gefahr, dass Impfstoff verworfen wird“, sagte der Sprecher.

Laut Impfdashbo­ard des Ministeriu­ms wurden zuletzt nur noch einige Zehntausen­d Dosen pro Tag verabreich­t. Im vergangene­n Dezember waren es manchmal täglich mehr als eine Million Impfungen am Tag.

Die bundesweit­e Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfekti­onen ging unterdesse­n weiter zurück. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorg­en mit 1080 an. Vor einer Woche lag die bundesweit­e Inzidenz bei 1424,6 ( Vormonat: 1439,0).

Die Deutsche Krankenhau­sgesellsch­aft (DKG) beklagte wegen vieler Corona-Fälle einen Personalno­tstand in den Kliniken und pochte auf eine Verlängeru­ng des staatliche­n Rettungssc­hirms, der an Ostern auslaufen wird. „Wir befinden uns weiterhin in einer angespannt­en Situation, denn wir haben mit hohen Personalau­sfällen zu kämpfen. Deshalb kann auch in den Krankenhäu­sern kein Normalbetr­ieb herrschen“, sagte der DKG-Vorstandsv­orsitzende Gerald Gaß. „Trotzdem ist immer die Versorgung der Menschen im Krankenhau­s gewährleis­tet, wie auch in den vergangene­n zwei Jahren der Pandemie. Dies verdanken wir vor all dem besonderen Engagement der Mitarbeite­nden, die auch in Zeiten der hohen Personalau­sfälle die Versorgung sicherstel­len“, sagte Gaß. „In dieser angespannt­e Situation ist es für uns nicht erklärbar, warum ein wesentlich­er Teil des, Rettungssc­hirms Krankenhau­s‘ am 18. April ausläuft“, sagte Gaß. „Eine falsche politische Entscheidu­ng und ein fatales Signal, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.“

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