Auto, Bus oder Zug – was kostet der Trip nach Metz?
Es geht auch ohne Auto. Aber geht es ohne Auto auch preiswerter? Die SZ gibt einen Überblick. Umweltfreundlicher ist auf jeden Fall die Zugfahrt.
METZ/SAARBRÜCKEN Klimawandel und steigende Energiekosten sind zwei gute Gründe, den öffentlichen Transport zu nutzen, auch in der Freizeit: Für Saarländer, die für Einkaufsbummel und Kulturveranstaltungen nach Metz fahren wollen, gibt es einige umweltfreundlichere Alternativen zum Trip mit dem eigenen Auto.
Mit dem Zug ab dem Saarbrücker Hauptbahnhof gibt es auch samstags mehrere Möglichkeiten. Wer will, kann schon um 7.21 Uhr einsteigen und kommt um 8.28 Uhr am Bahnhof in Metz an. Die kürzesten Verbindungen gehen um 10.16 Uhr, 13.21 Uhr, 14.16 Uhr, 15.21 Uhr, 17.16 Uhr, 18.16 Uhr, 19.16 Uhr und 20.16 Uhr. Die Fahrzeit beträgt jeweils eine Stunde und acht bis 14 Minuten. Teils muss man in Forbach umsteigen und kurz warten, alles in allem aber eine übersichtliche Angelegenheit. Samstags zurück geht es ab dem Metzer Hauptbahnhof auf den schnellsten Routen mit rund einer guten Stunde Fahrzeit um 8.31 Uhr, 12.35 Uhr, 15.30 Uhr und 17.33 Uhr. Da der letzte Zug zurück schon um 19.37 Uhr abfährt, müssten Konzert- und Kinogänger sich doch ins Auto setzen, oder übernachten.
Beim Test-Abruf kostete das preiswerteste Zug-Ticket einen Tag vor Abfahrt 16,90 Euro über das SNCFPortal. Preiswerter wird es für Vielfahrer und Gruppen: Die Abokarten „Carte Jeune“(zwölf bis 27 Jahre), „Carte Avantage Adulte“(27 bis 59 Jahre) und „Carte Avantage Senior“(ab 60 Jahren) gelten ein Jahr und kosten jeweils 49 Euro. Bei der „Carte Avantage Adulte“gibt es zwischen 25 und 30 Prozent Nachlass, auch für eine Begleitperson ab zwölf Jahren; bei der Seniorenabokarte gibt es für den Inhaber 30 Prozent Nachlass, 60 Prozent für bis zu drei mitreisende Kinder von vier bis elf Jahren.
Noch preiswerter wird es mit zwei anderen Abokarten. Die „Carte Primo“(unter 26 Jahre, 15 Euro) gewährt einen Rabatt von 50 Prozent an Werktagen sowie von 70 Prozent am Wochenende. Die „Carte Presto“(ab 26 Jahre, 20 Euro) reduziert den Fahrpreis werktags um 30 Prozent und an Wochenenden um 70 Prozent. Allerdings laufen beide Abokarten aus, bereits gekaufte Abos gelten noch, aber die „Carte Fluo“hat sie abgelöst. Damit zahlt man die Hälfte an allen Tagen in den Regionalzügen in Grand Est und in Zügen zum Bahnhof Paris-Est, an Wochenenden und Feiertagen gilt das auch für eine Begleitperson. Die Karte kostet 20 Euro für ein Jahr, unter 26-Jährige zahlen nur einen Euro. Sie gilt aber, wie „Primo“und „Presto“, nur in Zügen in Frankreich. Bei der Fahrt von Saarbrücken nach Metz bucht man also am besten ein Teilstück ab Forbach. Bequemer geht es mit dem Saar-LorLux-Ticket, das samstags, sonntags und an Feiertagen im Dreiländereck für Züge des Nahverkehrs der Deutschen Bahn, allen Zügen der SNCF in Lothringen und der CFL in Luxemburg in der zweiten Klasse (außer TGV und ICE) gilt. Am Automaten für 26 Euro, am Schalter für 28 Euro. Zehn Euro kostet die Fahrt dann für jeden weiteren Reisenden, bei maximal fünf Personen. Mit Bahncard 25 kostet der Trip übrigens 35,60 Euro für eine Person.
Mit dem Bus ab Saarbrücken nach Metz wird die Fahrt preiswerter. Samstags fährt ein Flixbus ab dem Saarbrücker Busbahnhof um 8.30 Uhr, um 14 Uhr und um 15.25 Uhr zum Vorplatz des Metzer Bahnhofs. Die Fahrtzeit variiert zwischen einer Stunde und 15 Minuten und einer Stunde und 25 Minuten. Samstags mit dem Bus zurück geht es, ebenfalls vom Metzer Bahnhof, um 8.30 Uhr, 14 Uhr und 17.30 Uhr.
Beim Test kostete das preiswerteste Bus-Ticket acht Tage vor Abfahrt 6,99 Euro, das teuerste 12,99 Euro. Mit BlablaCar gibt es auch Fahrten zwischen Metz und Saargemünd, wo Anschluss an die Saarbahn besteht. Tagsüber ist eine Fahrt für 4,99 Euro zu haben.
Wer die Kosten vergleichen will, muss die Maut (derzeit 4,60 Euro), oder die längere Fahrt über die Landstraße, und die Parkkosten in Metz einkalkulieren – beispielsweise für das Parkhaus vor dem Centre Pompidou werden bei nur drei Stunden schnell fünf Euro fällig. Der Routenberechner von Mappy gibt für die Fahrt von Saarbrücken nach Metz über die Autobahn Kosten von insgesamt 13,06 Euro an: 4,60 Euro für die Maut, die in Saint Avold fällig wird, und 8,46 Euro für den Treibstoff. Als Fahrtzeit werden 56 Minuten kalkuliert. Versicherung und Co. kommen als fahrzeugabhängige Posten noch hinzu.
Fazit des Auto- und ÖPNV-Vergleichs von Saarbrücken nach Metz und zurück: Ein Zugreisender mit der Zeitkarte Saar-Lor-Lux-Ticket zahlt für Hin- und Rückfahrt 26 Euro, mit „Aventure“-Abo im besten Fall 23,78 Euro (plus Kartengebühr von 49 Euro auf ein Jahr, ohne wären es 33,98 Euro über das SNCF-Portal). Mit „Fluo“Karte kostet das Teilstück ForbachMetz im Test (samstags, acht Tage vor Abfahrt) hin und zurück insgesamt 10 Euro (plus Kartengebühr von 20 Euro auf ein Jahr), mit SaarVV-Anbindung Saarbrücken-Forbach kommen insgesamt 4,80 Euro dazu.
Am Ende sind Autofahrer im Normalfall schneller da, wenn sie sich in Metz auskennen und den Weg zu einem Parkplatz direkt finden. Mit Gebühren im Parkhaus wird der Trip aber ab vier Stunden Parkzeit für eine Person teurer als im Zug mit Abokarte, vorausgesetzt man nutzt sie viel. Die Fahrtkosten betragen über die Autobahn hin und zurück 26,12 Euro plus geschätzt fünf Euro Parkgebühren – aber für eine Person wie für vier bleiben die Kosten eben gleich. Am preiswertesten für eine Person war im Test, und preiswerter als per Auto, die Fahrt mit dem Flixbus (im günstigsten Fall hin und zurück für 13,98 Euro), allerdings ist der Fahrtrhythmus weniger häufig und weniger flexibel. Auf den zweiten Platz kam die, etwas umständlichere, Umsteigevariante in Forbach mit „Carte Fluo“und Saar-Bus-Ticket (im günstigsten Fall hin und zurück für 14,80 Euro). Aber wer abends Kultur genießen will, braucht ein Auto, oder eine Gelegenheit zum Übernachten.
Fahrplan/Buchung: www.sncf.com/ de/fahrtstrecke-buchung/fahrtstrecke. Informationen zur und Kauf der „Carte Fluo“unter https://m.ter.sncf. com/grand-est/tarifs-cartes/ cartes-reduction/carte-fluo