Der schönste Garten von Moselle startet in die Saison
LAQUENEXY (sop) Im Saarland noch ein Geheimtipp, unter Lothringern schon beliebter Teil der sommerlichen Freizeitkultur: Ein Besuch der Gartenanlage „Jardins Fruitiers“bei Laquenexy ist ein Erlebnis. Nun hat der „Garten der Aromen“nach der Winterpause wieder geöffnet, sodass Besucher verschiedene Themengärten erkunden, seltene Pflanzen kennenlernen und bekannte Gewächse aus einem anderen Blickwinkel betrachten können. Bänke und sogar Liegestühle laden zum Verweilen ein, Brunnen und Wasserspiele zum Entspannen. Weit nach Frankreich reinfahren muss man dazu nicht: Die Gartenanlage liegt auf dem Weg nach Metz, am Rand des ländlichen Örtchens Laquenexy.
Seit 2008 erstreckt sich dort der „Garten der Aromen“. 15 Kilometer östlich von Metz gelegen, bietet er 22 Themengärten. Zu entdecken gibt es unter anderem einen Gemüsegarten, Kräuterbeete, Beerengärten und eine Zitruspflanzensammlung, die Besucher über eine Haselnussstrauchallee oder durch einen Zucchinitunnel erreichen. In anderen Beeten gedeihen unter anderem Lothringer Obstsorten, aber auch essbare Pflanzen.
In den vergangenen Jahren wurden weitere Themengärten angelegt, darunter der Garten der Huronen-, Irokesen- und Abenaki-Indianer, eine Kooperation mit dem Botanischen Garten von Montreal, und der Garten der Maori. Die Gärten stellen Gewächse aus den Siedlungsgebieten dieser Völker vor.
Die vier Hektar große Gartenanlage hat auch eine interessante Geschichte. Sie ging aus dem Obstversuchszentrum des Département Moselle hervor, das allein gut 650 verschiedene Apfelsorten gesammelt hat und dessen Anfänge wiederum bis ins Jahr 1904 zurückreichen. Zeitweise wurden in Laquenexy vor allem Rebstöcke der Sorte Auxerrois gezüchtet, weil sie gegen die grassierende Reblaus resistent waren. Nach der Reblaus-Krise widmeten sich die Gärtner dann Obstbäumen und Erdbeeren, die kommerziell genutzt werden und an regionale Boden- und Klimabedingungen angepasst sind.
Die „Jardins Fruitiers“von Laquenexy gehören zu dem Netzwerk „Gärten ohne Grenzen“, das bei der Gestaltung Aspekte regionaler Kultur mit einem durchdachten Konzept verbindet. Das Netzwerk umfasst heute mehr als 20 Grünflächen, davon 14 im Saarland, mit dem Zweibrücker Rosengarten eine in Rheinland-Pfalz und sieben im Département Moselle.
Weitere Informationen unter www. jardinsfruitiersdelaquenexy.com.
Die „Jardins Fruitiers“sind geöffnet mittwochs bis sonntags, an Wochentagen von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende bis 19 Uhr. Montags und dienstags ist die Anlage geschlossen, außer am Ostermontag, am 31. Oktober und am 1. Mai. Der Eintritt kostet 3,50/5 Euro, gratis dürfen Unter-16-Jährige hinein.