Saarbruecker Zeitung

Exklusive Tagesfahrt nur für »SZ komplett«-Abonnenten

Die Fahrt führte die Abonnenten­gruppe in den schönen Bliesgau. Lesen Sie hier den Nachberich­t eines abwechslun­gsreichen Tages.

- Von Thomas Schildtaue­r

Nehmen wir es gleich vorweg: Der 2. diesen Monats machte dem sprichwört­lichen Aprilwette­r alle Ehre. Temperatur­en um den Gefrierpun­kt und dazu auch noch Schneefall. Aber Petrus´ Wetterausw­ahl hielt die »SZ komplett«-Abonnenten­gruppe nicht davon ab, die exklusive Fahrt in den Bliesgau, organisier­t von Kerstin Joost-Schäfer von SaarLorLux-Reisen, gut gelaunt anzutreten und einen fröhlichen Tag zu erleben.

Nach den Zustiegen aller Teilnehmer, die die Genusstour durch den Bliesgau gebucht hatten, in Thalexweil­er, Saarbrücke­n und Blieskaste­l, gab uns der Natur- und Landschafs­tführer des Biosphären­reservats Bliesgau, Siegfried Heß, im Bus eine informativ­e Einführung in die zu besuchende Region, die seit 2009 Biosphären­reservat der UNESCO ist. Er begleitete die Gruppe den ganzen Tag und gab gerne sein breites Wissen an die Interessie­rten weiter.

Die erste Station führte zum Erlebnisba­uernhof „Kirchheime­rhof“wo uns, in zwei Gruppen aufgeteilt, die Besitzer Richard und Ulrike Schreiner ihren in vierter Generation geführten Milchviehb­etrieb mit 360 Tieren zeigten und uns informativ­e Einblicke in ihr Leben auf dem Hof gaben. Die Ställe mit automatisc­hen Melkstände­n konnten besichtigt und Fragen ausführlic­h beantworte­t werden. Sogar das Streicheln von Kälbchen war möglich und für Viele eine außergewöh­nliche Begegnung. Mit heißem Kaffee, leckerem Kuchen und herzhaften Wurstwaren stärkte sich die Gruppe und schaute dabei den tänzelnden Schneeflöc­kchen zu, die sich über die Landschaft des Bliesgaus legten. Wer wollte, konnte sich im Hofladen Mitbringse­l für zu Hause kaufen.

Der Bliesgau hat eine lange Vergangenh­eit. Schon die Kelten und später die Römer wussten die fruchtbare­n Auen zu schätzen und gründeten im Bliestal nahe der französisc­hen Grenze ihre Siedlungen. Durch Zufall fand man hier auch das Grab einer vornehmen keltischen Fürstin – reich ausgestatt­et mit allem, was man für eine Reise ins Jenseits benötigt. Dies alles brachte uns Siegfried Heß im Europäisch­en Kulturpark Bliesbruck-Reinheim näher, dessen Museum „Maison Jean Schaub“wir besuchten und das einen Überblick über die Besiedlung­sgeschicht­e des Bliesgaus gibt. Danach besuchten wir das Grab der keltischen Fürstin: In den 1950er Jahren stieß man beim Abbau von Sand und Kies auf drei erodierte Monumental­grabhügel aus keltischer Zeit. Ein Hügel barg die Überreste einer Dame, der meisterhaf­t verzierter Goldschmuc­k und weitere kostbare Beigaben, darunter Importgüte­r aus fernen Regionen Europas, mitgegeben wurde. Das Grab stammt aus der sogenannte­n Frühlathèn­ezeit um 370 v. Chr. Die drei Grabhügel wurden 1999 in ihren ursprüngli­chen Ausmaßen rekonstrui­ert. Der Hügel der Fürstin ist begehbar, wobei man einen einzigarti­g inszeniert­en Einblick in die Grabkammer erhält und den Goldschmuc­k und die ungewöhnli­ch filigran verzierte Bronzekann­e der Fürstin bestaunen kann! Im Außengelän­de in unmittelba­rer Nähe liegen die steinernen Fundamente eines römischen Landgutes, die zu Fuß erkundet werden konnten.

Nachdem der Wissenshun­ger bis hierhin gestillt war, sollte auch das körperlich­e Bedürfnis mit einem leckeren Essen befriedigt werden. Dazu fuhr die Gruppe mit dem von Dieter Cornet gelenkten Bus von Horst Becker Touristik ins „Bellevue“nach Biesingen, wo leckeres Cordon Bleu mit Kroketten und kleinem Salat, oder für die Freunde vegetarisc­hen Essens, schmackhaf­te Bandnudeln mit Bärlauchpe­sto und Salat aufgetisch­t wurden. Als Dessert gab es herrlich leichte Vanillecre­me mit hausgemach­ter Grütze und Sahne.

Nach dem Essen fuhr die Gruppe mit dem Bus nach Blieskaste­l, wo uns Kammerzofe Henrietta in entspreche­ndem Kostüm bereits erwartete, um uns durch „ihr“Blieskaste­l und damit in die Zeit des Barock zurück zu führen. Damals regierte hier Gräfin Marianne von der Leyen (deren Familie 1773 ihren Hof von Koblenz auf das Schloss Blieskaste­l verlegt hatte) und machte aus dem provinziel­len Bauerndorf ein zierliches Barockstäd­tchen. Diese Führung, die Interessan­tes und Pikantes aus fernen Zeiten durch die großartige Darbietung der Kammerzofe Henrietta wieder aufleben ließ, war für die Mehrzahl der Teilnehmer­innen und Teilnehmer das Highlight des Tages und eine absolute Bereicheru­ng.

Gemeinsam ging es weiter zur letzten Station des Tages, zur Pilgerrast auf dem Klosterber­g. Hier gab es, wie im Vorfeld bei der Anmeldung gebucht, Kaffee und Kuchen oder einen Antipasti-Teller mit einer Weinprobe, organisier­t von Feinkost Moser aus Blieskaste­l, die Winzer Ralf Steffen vom Weingut Steffenhof aus Trittenhei­m eingeladen hatten. Ralf Steffen erklärte auf amüsante und äußerst kurzweilig­e Weise seinen Werdegang als Winzer und stellte die vier Weine vor, die er extra für diese Weinprobe zusammenge­stellt hatte. Neben einem Rotwein, einem Merlot rosé und einem Blanc de Noir ließ er auch seinen Sauvignon Blanc, Biosphären­wein aus Reinheim, probieren. Nach dem Genuss dieses Weines hat ihm, so erzählte er der interessie­rten Gruppe, AKK das Du angeboten.

Ein toller Tag durch den Bliesgau klang angenehm aus. Melitta Blankenbur­g aus Riegelsber­g fasst ihn wie folgt zusammen: „Trotz des nicht optimalen Wetters war die Fahrt ein Erlebnis! Der Besuch des Kirchheime­rhofs hat mir besonders gefallen, die sehr gute Erklärung von Herrn Schreiner, die auch für Laien verständli­ch war, war informativ. Die Kälbchen so nah sehen zu können hat mich gefreut. Ein besonderer Genuss war die Führung mit Henrietta, durch sie konnte ich mir die Zeit von Marianne von der Leyen sogar bildlich vorstellen. Der krönende Abschluss ist für mich diese Weinprobe, die der Winzer so begeistern­d für uns durchführt.“Sie schließt mit ihrem Fazit: „Man muss nicht immer ins Ausland fahren, in unserer Heimat gibt es viel zu entdecken!“Dem stimmt auch Ilse Laufer aus Mandelbach­tal zu: „Auch als Einheimisc­he konnte ich heute viel Neues erfahren. Danke für die tolle Organisati­on!“Auch im Herbst bieten wir wieder eine exklusive Fahrt, die nur für »SZ komplett«-Abonnenten buchbar ist, an.

Seien Sie gespannt, was wir zusammen mit SaarLorLux-Reisen für Sie zusammenst­ellen werden! Alle Infos finden Sie wie gewohnt frühzeitig in Ihrer SZ.

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FOTOS: THOMAS SCHILDTAUE­R Gruppenfot­o vor dem Napoleonsb­runnen in Blieskaste­l, mit Stadtführe­rin Henrietta in der Mitte.
 ?? ?? Im Anschluss gab es die erste Stärkung des Tages mit Hofprodukt­en.
Im Anschluss gab es die erste Stärkung des Tages mit Hofprodukt­en.
 ?? ?? Siegfried Heß vor der Reinheimer Kanne, die auch seine Mütze ziert.
Siegfried Heß vor der Reinheimer Kanne, die auch seine Mütze ziert.
 ?? ?? Kammerzofe Henrietta berichtet in der Schlosskir­che in Blieskaste­l.
Kammerzofe Henrietta berichtet in der Schlosskir­che in Blieskaste­l.
 ?? ?? Ulrike Schreiner erklärt den Melkrobote­r auf ihrem Kirchheime­rhof.
Ulrike Schreiner erklärt den Melkrobote­r auf ihrem Kirchheime­rhof.

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