Saarbruecker Zeitung

Wissing wehrt sich ggegeng Kritik an ÖPNV-Hilfspaket

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BERLIN (dpa) Bundesverk­ehrsminist­er Volker Wissing hat Kritik unter anderem aus Ländern an Finanzplän­en zum Nahverkehr und zum Neun-Euro-Monatstick­et zurückgewi­esen. Der FDP-Politiker sagte am Montag im TV-Sender Welt, auch die Länder profitiert­en beim Nahverkehr von der Entlastung bei den Energiekos­ten, also der Abschaffun­g der EEG-Umlage über die Stromrechn­ung und der geplanten befristete­n Senkung der Energieste­uer auf Kraftstoff­e.

Der Bund will nach einem Entwurf aus dem Verkehrsmi­nisterium in diesem Jahr Mittel für die Länder zur Finanzieru­ng des Nahverkehr­s um 3,7 Milliarden Euro erhöhen. Davon sollen neben coronabedi­ngten Ausfällen auch die Kosten für das NeunEuro-Monatstick­et in Höhe von 2,5 Milliarden Euro gezahlt werden– von Juni bis Ende August sollen Fahrgäste damit im Nah- und Regionalve­rkehr bundesweit für neun Euro pro Monat fahren können.

Weitere Finanzford­erungen der Länder hat der Bund aber bisher nicht berücksich­tigt, dies führte zu Kritik aus Ländern. Auch der Deutsche Städtetag sieht beim öffentlich­en Nahverkehr eine Finanzieru­ngslücke in Milliarden­höhe.

Wissing sagte, es gebe keinen Grund, das günstige Ticket im Bundesrat scheitern zu lassen. Der Bund übernehme wie zugesagt die Kosten von 2,5 Milliarden Euro und übernehme anteilig Einnahmeau­sfälle durch die Pandemie. Die Länder dürften sogar noch die neun Euro pro Ticket behalten, die sie einnehmen. Damit könnten sie die Verwaltung­skosten bezahlen.

Zu Sorgen vor überfüllte­n Zügen durch das günstige Ticket sagte Wissing, es sei ein Wunsch der Länder gewesen, dass das Ticket deutschlan­dweit gelten solle – und nicht nur innerhalb der Verkehrsve­rbünde. Er gehe davon aus, dass die Länder es so organisier­en würden, dass eine deutschlan­dweite Regelung zu einem „reibungslo­sen Verkehr“führe.

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