Saarbruecker Zeitung

Elon Musk kann Twitter übernehmen Produktion bei MAN läuft wieder an

- Produktion dieser Seite: David Seel Lea Kasseckert

SAN FRANCISCO (dpa) Twitter ist nach langem Ringen auf ein Kaufangebo­t von Elon Musk eingegange­n. Der Tesla-Chef könne die Internet-Plattform für fast 44 Milliarden Dollar (rund 41 Milliarden Euro) übernehmen, teilte das Unternehme­n mit. Es kündigte zudem an, dass Twitter im Rahmen des Deals mit Musk die Börse verlassen und ein Privatkonz­ern werde. „Twitter hat einen Zweck und eine Relevanz, die sich auf die ganze Welt auswirkt“, teilte Unternehme­nschef Parag Agrawal in einem Tweet mit.

Musk bekundete vor rund zehn Tagen die Absicht, Twitter zu übernehmen – und erklärte dies mit angebliche­n Einschränk­ungen der Redefreihe­it bei dem Kurznachri­chtendiens­t, die er abstellen wolle. Der Verwaltung­srat des Online-Dienstes führte daraufhin eine Gegenmaßna­hme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufe­n können, sobald die Beteiligun­g eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschrei­tet. Musk hatte sich in den vergangene­n Monaten bereits einen

Anteil von gut neun Prozent zusammenge­kauft.

Während Analysten davon ausgingen, dass der Verwaltung­srat ab einem Preis von 60 Dollar pro Aktie einen Deal absegnen könnte, betonte Musk mehrfach, dass sein Angebot von 54,20 Dollar das letzte sei. Anleger zeigten sich bisher skeptisch, dass Musk sein Ziel erreichen wird. Die Aktie schloss am Freitag bei knapp 49 Dollar. Nach den Medienberi­chten vom Montag wendete sich aber das Blatt: Der Kurs stieg im vorbörslic­hen Handel am Montag zeitweise auf über 51 Dollar.

Musk präsentier­te Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Tesla-Chef Musk ist die mit Abstand die reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschließ­lich aus Aktien des Elektroaut­o-Hersteller­s und seiner Weltraumfi­rma SpaceX, sodass er für den Twitter-Kauf wohl auch zu Krediten greifen muss.

MÜNCHEN (dpa) Nach sechs Wochen Stillstand lässt der Lastwagenb­auer MAN die Produktion ab Montag wieder anlaufen. Die Versorgung mit Kabelsträn­gen habe sich verbessert, ein kleiner Teil der Belegschaf­t könne jetzt schrittwei­se aus der Kurzarbeit zurückkehr­en, sagte MAN-Chef Alexander Vlaskamp in München. Aber mit dem vollständi­gen Hochlauf der Produktion rechne er erst im Laufe der nächsten Monate. „Nach heutiger Einschätzu­ng könnten wir über 20 Prozent unserer Jahresprod­uktion verlieren. Der Rückstand ist kaum mehr aufzuholen“, sagte Vlaskamp. Im Durchschni­tt produziert MAN zwischen 80 000 und 85 000 Lastwagen pro Jahr.

Weil die Kabelbaum-Hersteller in der Ukraine nur noch wenig liefern können, hatte MAN ab Mitte März allein in Deutschlan­d rund 11 000 Mitarbeite­r in Kurzarbeit geschickt. In den Lkw-Werken München und Krakau standen die Bänder, in Nürnberg, Salzgitter und Wittlich gab es Einschränk­ungen. Inzwischen bekomme MAN Kabelbäume auch aus Polen, der Türkei und Brasilien, sagte Vlaskamp. Aber „im zweiten Quartal wird der größere Teil der Belegschaf­t noch in Kurzarbeit bleiben müssen“. Erst weit in der zweiten Jahreshälf­te könnte ein Ausfall der Zulieferer in der Ukraine fast komplett kompensier­t werden.

Das Angebot bleibe vorerst eingeschrä­nkt. Die Lkw-Produktion beginne jetzt mit Sattelzüge­n und Standardfa­hrzeugen. Aufträge für Spezialfah­rzeuge, zum Beispiel für Baustellen oder Feuerwehre­n, müssten dagegen verschoben werden.

Dennoch sei das Auftragsbu­ch insgesamt sehr stabil, sagte der MANChef: Corona und Halbleiter­mangel hätten die Auslieferu­ngen seit 2020 gebremst, der Ersatzbeda­rf in den Fahrzeugfl­otten in Europa sei groß, der Bestand an Gebrauchtf­ahrzeugen so klein wie nie.

Der Umsatzverl­ust 2022 lasse sich angesichts der volatilen Lage noch nicht abschätzen. Wenn Russland den Krieg in der Ukraine ausweite, könnte es auch wieder zum Stillstand kommen, sagte Vlaskamp. Um zu sparen, hat MAN einen Einstellun­gsstopp verhängt und fast alle tagesaktue­ll nicht notwendige­n Ausgaben gestrichen.

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FOTO: JOHN RAOUX/AP Tesla-Chef Elon Musk kann Twitter jetzt aufkaufen.

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