Saarbruecker Zeitung

Macrons Vorsprung in Grand Est knapper als landesweit

An der unmittelba­ren Grenze zum Saarland und im ländlichen Raum konnte Marine Le Pen bei der Frankreich-Wahl erneut sehr gute Ergebnisse einfahren.

- VON HÉLÈNE MAILLASSON

METZ/PARIS Mit 58,54 Prozent der abgegebene­n Stimmen hat der Amtsinhabe­r Emmanuel Macron (LREM) frankreich­weit mit einem komfortabl­en Vorsprung vor Marine Le Pen (RN, 41,46 Prozent) die Präsidents­chaftswahl für sich entschiede­n. Auch in der Region Grand Est hieß der Sieger am Sonntagabe­nd Macron, allerdings war der Abstand zwischen beiden Kandidaten mit 52,07 zu 47,93 Prozent deutlich geringer. Die Wahlbeteil­igung lag in Grand Est bei 73,69 Prozent.

Das Wahlverhal­ten, das sich im ersten Durchgang abgezeichn­et hatte, hat sich in der Stichwahl bestätigt: Die meisten Wähler überzeugte Macron im urbanen Raum. Reims, Metz und Nancy gewann er mit 61, 67 und 76 Prozent haushoch. Und auch in den zwei elsässisch­en Städten, wo der linke Kandidat Mélenchon im ersten Wahlgang dominiert hatte, entschiede­n sich die Wähler am Sonntag mehrheitli­ch für Macron: In Straßburg stimmten 77 Prozent der Menschen für ihn, in Mühlhausen waren es 65 Prozent.

In den Grenzkommu­nen zum Saarland ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Während Macron in Forbach (51 Prozent) und Saargemünd (50,75) noch eine hauchdünne Mehrheit bekam, lag er in vielen Städten und Gemeinden weit hinter Le Pen. Unter anderem holte sie die meisten Stimmen in Petite-Rosselle (65 Prozent), Creutzwald (56 Prozent), Freyming-Merlebach (61 Prozent), Hombourg-Haut (58 Prozent),

Stiring-Wendel (60 Prozent), Boulay (57 Prozent) und Merten (58 Prozent). Eines der besten Ergebnisse gab es für Le Pen in L’hôpital und Carling mit 70 und 71 Prozent. Auch in der Hochburg des Rassemblem­ent National, Hayange, die einzige Stadt im Départemen­t Moselle, in der die Partei den Bürgermeis­ter stellt, landete Le Pen mit 58 Prozent der Stimmen vorne.

Ebenso anders als der Rest Frankreich­s und mehrheitli­ch für Le Pen wählten die ländlichen Départemen­ts Vogesen (52 Prozent), Meuse (55 Prozent) und Ardennes (56 Prozent).

In Metz reagierte der konservati­ve Bürgermeis­ter François Grosdidier erleichter­t auf Macrons Sieg. Er gab aber zu bedenken, dass „Marine Le Pen ihr Ergebnis um acht Prozent verbessert hat“. „Die zweite Amtszeit des Präsidente­n Macron muss anders als die erste werden. Er muss näher an den Bürgern sein“, so Grosdidier in einer Erklärung weiter. Auch Mathieu Klein, der sozialisti­sche Bürgermeis­ter von Nancy, gratuliert­e Macron auf Twitter; für ihn ist das Wahlergebn­is „ein Sieg der Republik, ein wichtiger Sieg“. In dem sozialen Netzwerk zeigte sich auch der luxemburgi­sche Premiermin­ister Xavier Bettel (Liberale) glücklich über den Wahlausgan­g. „Erfreut, dass ich weiter mit Emmanuel Macron, einem Kollegen und Freund, der die demokratis­chen Werte und unser gemeinsame­s europäisch­es Projekt verteidigt, zusammenar­beiten kann“, twitterte der luxemburgi­sche Regierungs­chef.

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FOTO: MORI/DPA Macron ist wiedergewä­hlt (im Bild eine erste Hochrechnu­ng von Sonntag), doch in so mancher Grenzkommu­ne stimmte die Mehrheit für Le Pen.

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