Projekt soll Lebensmittelhandel über die Grenze besser vernetzen
LONGWY (rad) Lokal und grenzüberschreitend zugleich: Das Projekt „Aroma“zielt auf die Kooperation zwischen den Ländern der Großregion. Käufer und Verkäufer sollen von der Plattform profitieren – dank einer besseren Vernetzung. „Wir möchten den lokalen Handel voranbringen. Und dieser führt in der Großregion oft über die Grenze“, sagt Projektleiterin Sophie Lewandowski. Die Transportwege seien häufig kürzer, wenn im Nachbarland eingekauft würde: „Wer zum Beispiel ein Lokal in Longwy betreibt, bekommt das beste und nächste Gemüse womöglich aus Belgien.“
Das Projekt will Nachhaltigkeit und den Vertrieb hochwertiger Lebensmittel fördern. So müssen zum Beispiel Tiere in der Großregion geboren, aufgezogen und geschlachtet werden. Die Fahrtwege sollen so kurz wie möglich gehalten werden. „Das
Saarland bezieht zum Beispiel viel Geflügel aus Lothringen.“Außerdem sollen die Preise fair für Käufer und Verkäufer sein.
Die Projektidee kam bereits 2017 auf: „Die Branche ist nicht so optimal organisiert, wie es möglich wäre“, sagt Lewandowski. „Es sind genügend lokale Lebensmittel vorhanden. Trotzdem fehlt es oft an Kooperation.“Dies wollten die insgesamt 23 Projektpartner nun verbessern. Nach der ersten Entwicklungs- und Planungsphase machte Corona den Initiatoren jedoch einen Strich durch die Rechnung. Dennoch lief das Projekt auch während der Pandemie weiter. Es gab Webinare und Online-Schulungen, zum Beispiel über grenzüberschreitende Handelsgesetze. Das Projekt spreche alle Arten von Betrieben an: Restaurants, aber auch Kantinen oder Geschäfte wie Feinkostläden.
Bei dem EU-geförderten Projekt soll es vor allem um Kooperation gehen. Die Betreiber sehen sich selbst nicht als Vermittler. „Mitglieder können sich mit unserer Hilfe selbst vernetzen“, sagt Projektmitarbeiter Jacques Mansuy. Die Mitglieder bekämen Zugang zur „Aroma“-Webseite und können dort auf potenzielle Handelspartner stoßen. Das erste Jahr sei kostenlos. Danach falle eine Gebühr an. Sie richtet sich zum Beispiel nach der Zahl der Dienstleistungen, die in Anspruch genommen werden. Denn die Plattform stellt ihren Akteuren auch Experten zur Verfügung. Diese können bei der Verkaufsentwicklung oder beim Einkauf helfen. Sie beraten auch in Bezug auf juristische oder steuerliche Fragen. „Wir wollen einen hohen Mehrwert für die Mitglieder bieten“, so Lewandowski. „Dieser entsteht am besten durch eine vielfältige Kooperation.“