Kein Jubiläum für Jackson, Adler hoffen
US-Startrainer führt München ins DEL-Finale, Mannheim erreicht viertes Spiel gegen Eisbären Berlin.
KÖLN (sid) Den neuen Rekordtitel hat Don Jackson im Visier, das große Jubiläum muss der Erfolgstrainer des EHC München aber verschieben – weil sein Team zu gut ist. Spiel Nummer 1000 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als erster Chefcoach ist für den Amerikaner in den Playoffs außer Reichweite, selbst wenn er über die volle Distanz von fünf Finals zum neunten Mal den Silberpokal gewinnen sollte.
„Ich habe die Spiele nicht gezählt, wurde aber darauf aufmerksam gemacht“, sagte der 65-Jährige nach dem Einzug in die Endspielserie im Eiltempo. 999 Partien an der DELBande könnten am Saisonende maximal zu Buche stehen, die 1000. erst zu Beginn der neuen Spielzeit. Das „Problem“: Seine Spieler benötigten im Halbfinale gegen Vizemeister Grizzlys Wolfsburg nur drei Spiele zum Weiterkommen. Der letzte Sieg, der laut Stürmer Frank Mauer „immer am schwersten“ist, fiel den Münchnern leichter als erwartet: Ein Doppelpack innerhalb von 14 Sekunden durch Nationalspieler Yasin Ehliz und Austin Ortega in der sechsten Minute reichte zum 2:0.
Jackson, als Spieler an der Seite des legendären Wayne Gretzky zweimal Stanley-Cup-Sieger mit den Edmonton Oilers, strebt nach fünf
Triumphen mit den Eisbären Berlin seinen vierten Meistertitel mit München an. Dass er sich als Trainer noch immer nicht abgenutzt hat, stellen seine Spieler tagtäglich fest. „Er ist sehr gut, was Details angeht“, lobte Verteidiger Zach Redmond.
Ob Jackson im Finale auf seinen alten Arbeitgeber Berlin trifft, ist noch nicht entschieden. Die Eisbären vergaben beim 3:5 am Sonntag gegen die Adler Mannheim ihren ersten Matchball. An diesem Dienstag (19.30 Uhr/ServusTV und MagentaSport) hat der Titelverteidiger in Mannheim die nächste Chance auf den dritten Sieg. „Das sind die Playoffs“, sagte Nationalspieler Marcel Noebels nach der ersten Niederlage im sechsten Spiel der Meisterrunde, „wir wussten, dass irgendwann auch mal ein Rückschlag kommt.“
Die Adler wehrten sich „verzweifelt“, sagte Verteidiger Korbinian Holzer, gegen das drohende Saisonende. Sie seien „marschiert und marschiert“, meinte Holzer, „und haben uns dann mit den Toren belohnt.“Matchwinner war Nigel Dawes mit drei Treffern. Jetzt richtet sich Holzers Blick auf Spiel vier in eigener Halle, denn: „Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, aber du kannst die Zukunft gestalten. Wir haben nichts mehr zu verlieren.“