Saarbruecker Zeitung

Die Bayern brauchen ein Wunder

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

MÜNCHEN (dpa) Andrea Trinchieri fühlte sich wie ein Bergsteige­r, der kurz vor dem Gipfel zu scheitern droht. Nach dem 66:75 (31:49) des FC Bayern in Spiel drei der Playoff-Viertelfin­alserie gegen den Titelfavor­iten FC Barcelona mutet der historisch­e erste Einzug einer deutschen Basketball-Mannschaft in das Final Four der Europaleag­ue für den Münchner Trainer und seine Spieler wieder wie eine Mission Impossible an. Nur mit einem Sieg im zweiten Heimspiel an diesem Freitag (20.45 Uhr/Magentaspo­rt) könnte der Bundesligi­st eine alles entscheide­nde fünfte Partie wieder bei den Katalanen erzwingen.

Der impulsive Trinchieri stand am

Mittwochab­end im ausverkauf­ten Audi Dome immer wieder mit flehenden Händen am Spielfeldr­and. Aber der große Moment, der nach einem krassen Fehlstart der Bayern-Riesen in einer leidenscha­ftlich geführten zweiten Hälfte mit der Unterstütz­ung von 6500 Fans das Spiel noch einmal hätte kippen lassen können, kam einfach nicht. „Wir haben schlecht angefangen“, stöhnte Trinchieri. Für ihn war das der Knackpunkt. „So wurde der Berg, der zu besteigen war, ein Everest“, beschrieb es der Italiener.

Und so verließ Trinchieri die Halle in der Nacht frustriert. „Es ist jetzt wie immer: Du nimmst deinen Rucksack mit heim, der voll mit Mist ist, schaust dir das an und versuchst, Lösungen zu finden“, schilderte er blumig die miese Stimmungsl­age.

Nach dem 1:2-Rückstand befindet sich der Bundesligi­st nun in einer K.o.-Situation gegen das Team um den früheren NBA-Profi Nikola Mirotic (25 Punkte). „Wir haben noch ein Spiel“, betonte Bayern-Kapitän Nihad Djedovic. Da müssen aber mehr Bayern-Profis so gut liefern wie der beste Werfer Vladimir Lucic (17 Punkte). Der nicht zu stoppende Mirotic lobte die „Teamleistu­ng“, mahnte aber, nicht nachzulass­en: „Der Job ist noch nicht beendet. “

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