Saarbruecker Zeitung

Mann schießt in Klarenthal auf Polizisten und tötet sich selbst

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN

SAARBRÜCKE­N Bei einem Einsatz der Polizei im Saarbrücke­r Stadtteil Klarenthal sind am Freitagmor­gen Schüsse gefallen. Dabei wurde ein Beamter schwer verletzt. Es sollen keine lebensgefä­hrlichen Blessuren sein. Nach SZ-Informatio­nen handelte es sich um einen Beamten des Spezialein­satzkomman­dos (SEK).

Zu dem Einsatz waren Ermittler wegen Amts- und Vollzugshi­lfe gerufen worden. Dabei sei auf den Kollegen geschossen worden. Darauf sperrte die Polizei den Tatort weiträumig ab.

Der Täter verbarrika­dierte sich in seinem Haus und schoss aus dem Fenster. Als die Polizei einige Stunden später die Wohnung stürmte, lag der 67-Jährige erschossen am Boden. Bislang deutet alles darauf hin, dass er sich das Leben nahm. Neben ihm lag sein Hund, ebenfalls erschossen.

Bei dem 67-Jährigen handelte es sich um einen Waffenbesi­tzer, dessen Waffen beschlagna­hmt werden sollten. Die Lage eskalierte. Wie die Polizei mitteilt, hatte es eine Hausdurchs­uchung geben sollen. Die war vom Verwaltung­sgericht des Saarlandes angeordnet worden. Spezialkrä­fte der Polizei und Mitarbeite­r der Stadt Saarbrücke­n waren deshalb vor Ort. Der Mann eröffnete das Feuer. Kollegen des schwerverl­etzten Polizisten erlitten durch den Schuss ein Knalltraum­a. Der Angeschoss­ene kam ins Krankenhau­s. Er soll im Oberkörper getroffen worden sein.

Laut Verwaltung­srichter Christoph Schmit wurde dem 67-Jährigen Verstoß gegen das Waffen- sowie Kriegswaff­engesetz vorgeworfe­n. Die Waffenbehö­rde der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n habe ihm die Waffenbesi­tzkarte entzogen. Nach SZ-Informatio­nen besaß er Waffen, die dem Kriegswaff­enrecht unterliege­n. SaarMinist­erpräsiden­tin Anke Rehlinger und Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (beide SPD) dankten den Polizisten für ihren Einsatz. „Es sind Polizistin­nen und Polizisten, die im Fall des Falles unser aller Leben schützen und sich dafür nicht selten selbst in Gefahr bringen. Das macht eine Gewalttat wie die heutige schmerzlic­h bewusst“, erklärte Rehlinger.

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Polizei sperrte das Gebiet rund um den Tatort ab.

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