Mann schießt in Klarenthal auf Polizisten und tötet sich selbst
SAARBRÜCKEN Bei einem Einsatz der Polizei im Saarbrücker Stadtteil Klarenthal sind am Freitagmorgen Schüsse gefallen. Dabei wurde ein Beamter schwer verletzt. Es sollen keine lebensgefährlichen Blessuren sein. Nach SZ-Informationen handelte es sich um einen Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK).
Zu dem Einsatz waren Ermittler wegen Amts- und Vollzugshilfe gerufen worden. Dabei sei auf den Kollegen geschossen worden. Darauf sperrte die Polizei den Tatort weiträumig ab.
Der Täter verbarrikadierte sich in seinem Haus und schoss aus dem Fenster. Als die Polizei einige Stunden später die Wohnung stürmte, lag der 67-Jährige erschossen am Boden. Bislang deutet alles darauf hin, dass er sich das Leben nahm. Neben ihm lag sein Hund, ebenfalls erschossen.
Bei dem 67-Jährigen handelte es sich um einen Waffenbesitzer, dessen Waffen beschlagnahmt werden sollten. Die Lage eskalierte. Wie die Polizei mitteilt, hatte es eine Hausdurchsuchung geben sollen. Die war vom Verwaltungsgericht des Saarlandes angeordnet worden. Spezialkräfte der Polizei und Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken waren deshalb vor Ort. Der Mann eröffnete das Feuer. Kollegen des schwerverletzten Polizisten erlitten durch den Schuss ein Knalltrauma. Der Angeschossene kam ins Krankenhaus. Er soll im Oberkörper getroffen worden sein.
Laut Verwaltungsrichter Christoph Schmit wurde dem 67-Jährigen Verstoß gegen das Waffen- sowie Kriegswaffengesetz vorgeworfen. Die Waffenbehörde der Landeshauptstadt Saarbrücken habe ihm die Waffenbesitzkarte entzogen. Nach SZ-Informationen besaß er Waffen, die dem Kriegswaffenrecht unterliegen. SaarMinisterpräsidentin Anke Rehlinger und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) dankten den Polizisten für ihren Einsatz. „Es sind Polizistinnen und Polizisten, die im Fall des Falles unser aller Leben schützen und sich dafür nicht selten selbst in Gefahr bringen. Das macht eine Gewalttat wie die heutige schmerzlich bewusst“, erklärte Rehlinger.