Saarbruecker Zeitung

Noch lange kein Café am neuen DFG-Spielplatz

Der Deutsch-Französisc­he Garten ist als Baustelle in die Saison gestartet. Und auch das gastronomi­sche Angebot lässt zu wünschen übrig. Warum geht es nicht voran?

- VON ESTHER BRENNER

ALT-SAARBRÜCKE­N Mitte April war Saisoneröf­fnung im Deutsch-Französisc­hen Garten – ohne Bimmelbahn, ohne Tretboote, ohne Seilbahn und weiterhin ohne neue gastronomi­sche Angebote. Die Seilbahn immerhin ist repariert und fährt seit ein paar Tagen wieder, aber auf der Schienenst­recke der Miniatur-Bahn fehlen immer noch Gleise. Und auch im Deutschmüh­lenweiher braucht es noch mindestens 30 Zentimeter mehr Wasser, damit die Tretboote ablegen können. Er musste abgelassen werden, um unter anderem das Fundament der Wasserorge­l zu reparieren.

Soviel zu den Attraktion­en. Doch auch gastronomi­sch ist der DFG eine Baustelle: am neuen Wasserspie­lplatz im „Tal der Jugend“– eingeweiht im vergangene­n Sommer – hat man es seitdem nicht wie angekündig­t geschafft, das verwahrlos­te ehemalige „Gemütliche Eck“zu einem neuen Café oder Bistro umzubauen.

„Wir stehen wegen des veralteten und lange leerstehen­den Gebäudes am Spielplatz in Kontakt mit einer Interessen­gemeinscha­ft“, schreibt dazu die Stadt. Wer diese „Interessen­gemeinscha­ft“ist, dazu gab es keine Angaben. Familie Karl, die den Kiosk am DFG-Nordeingan­g betreibt, hatte das „Gemütliche Eck“nach eigener Aussage an eine Einzelpers­on verkauft.

Es müssten noch „vertraglic­he Fragestell­ungen“und „baurechtli­che Aspekte“abgeklärt werden. „Das Gebäude bedarf einer umfangreic­hen Sanierung, um heutigen baurechtli­chen Vorgaben sowie den Ansprüchen von Besuchern zu genügen. Wir hoffen, die Verhandlun­gen möglichst bald zum Abschluss bringen zu können. Wann genau die Gastronomi­e geöffnet werden kann, können wir heute noch nicht sagen.“Aufgrund der notwendige­n Bauarbeite­n sei eine Eröffnung noch in dieser Sommersais­on aber „unrealisti­sch“.

Doch wieso dauert das so lange? Hat die Verwaltung geschlafen? Auch ob das „Gemütliche Eck“abgerissen wird oder doch saniert werden kann, ist unklar. Hinter den Kulissen, so hört man, gibt es in der Verwaltung wohl prinzipiel­l unterschie­dliche Vorstellun­gen von der Gastronomi­e im DFG. „Ein Gesamtkonz­ept zur langfristi­gen Ausrichtun­g der Gastronomi­e wird intern derzeit erarbeitet“, teilt Stadtpress­esprecher Thomas Blug dazu mit.

Denn es geht nicht nur um ein neues Angebot am Spielplatz, sondern auch um die Frage, wieviel Gastronomi­e der Deutsch-Französisc­he Garten braucht und verträgt – und welche Angebote es sein sollen. Denn noch eine Gaststätte steht dort seit vielen Jahren leer: Das Restaurant d‘Alsace in der Mitte des Parks. Die Eigentümer­in des Gebäudes habe die Fläche gepachtet. Im Raum steht, dass es abgerissen werden soll.

Evi Franck, Inhaberin des Restaurant d‘Alsace, möchte dazu keine Auskunft geben. „Eine GrundsatzE­ntscheidun­g der Stadt zum weiteren Umgang mit dem Gebäude und der Fläche steht noch aus“, teilt der Pressespre­cher mit. Wie man hört, hatte auch die Saar-Kunsthochs­chule Interesse an dem Pavillon

– als temporärem Ausstellun­gsort.

Eine solche Nutzung allerdings brächte die Gastronomi­e im DFG auch nicht weiter. Die lohne sich nämlich nur bedingt. Im Frühling und Sommer sei der Park zwar belebt, aber viele Tage im Jahr nicht. Deshalb habe sein Lesepavill­on an der Konzert-Muschel außerhalb der Saison auch nur mittwochs und am Wochenende geöffnet, sagt Gastronom Oliver Häfele, der in Saarbrücke­n mehrere Cafés und Event-Locations betreibt (u.a. Café Johanna, Fredrik, The Loft, Kunstherz, Zapata). Bei passablem Wetter ist während der Saison jeden Tag offen. Im Lesepavill­on hatte er vor Jahren einen Sonntagsbr­unch angeboten. „Das lief gut, wir hatten oft

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FOTO: ESTHER BRENNER Das ehemalige „Gemütliche Eck“liegt am neuen Wasserspie­lplatz, dort wo früher die Gulliverwe­lt war. Es ist immer noch nicht saniert.

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